Familien-Karnevalszug: Gruiten und Haan rücken jeck zusammen
Riesenparty auf dem Neuen Markt und ein Zug mit immer mehr Gästen aus dem kleineren Ortsteil.
Haan. Schon das Aufstellen der Teilnehmer zum Karnevalszug wurde gestern auf dem Neuen Markt zum Volksfest. Jeder neu eintreffene Wagen und jede Fußtruppe wurde per Lautsprecher angekündigt und begrüßt. Und an den Ständen versorgten sich die Besucher mit der nötigen flüssigen und festen Grundausstattung, um das jecke Treiben gut durchstehen zu können.
Als die Indianer-Fußtruppe des Haaner TV mit 170 Stammeskriegern von der Kaiserstraße auf den Platz marschierte, begrüßte das Organisationskomitee sie mit der Winnetou-Filmmusik. "Das ist die größte Fußtruppe, die wir je hatten, ein echter Knaller", freute sich Peter Valbert. Die Samba-Truppe der Musikschule, die schon fast zum Inventar des Zochs gehört, bahnte sich von der anderen Seite lautstark ihren Weg durch die Menge. Eine halbe Stunde später marschierte sie in ihren grün-gelben Brasilien-Kostümen mit dem Zug wieder los.
"Ich finde das herrlich hier. Das ist wirklich ein Zug für die Familie", schwärmte Michael Bartner, der mit Tochter Sarah aus Ohligs gekommen war, um mit den Haanern zu Feiern. Und wie er, schauten auch die meisten anderen Erwachsenen, dass die Kinder die besten Plätze am Zugweg bekamen.
Zu den 16 Gruppen, die sich schon länger für den Zug gemeldet hatten, war kurzfristig noch die Freiwillige Feuerwehr Haan mit einem Wagen hinzugekommen. Mit zwei Wagen war auch Gruiten gut vertreten und machte spöttisch auf seine Probleme aufmerksam. "1996-2042 Planung Sportplatz", war auf einem Wagen zu lesen und drückte die Befürchtung aus, dass so wahrscheinlich der Planungszeit-Rekord, den in Gruiten die K20n mit 46 Jahren aufgestellt hat, wiederholt werden könnte.
Erstmals dabei war auch die Stadt-Sparkasse Haan. "Ich hab voriges Jahr auf einem Anhänger einen Aufkleber der Kreissparkasse Düsseldorf gesehen und sofort gesagt, dass ich dieses Jahr ein großes Schild von uns sehen will", gab Sparkassen-Direktor Gunther Wölfges Einblick in die Entstehungsgeschichte des karnevalistischen Engagements. Und so saßen die Sparkassen-Mäuse im Käse-Wagen und warfen kräftig Süßes unters Volk.
Als sich die "Burg Becherhus" mit einem freundlich Kamelle-schmeißenden König um die Kurve auf die Dieker Straße schob, machten sich die ersten Besucher aus diesem vorderen Teil des Zugweges schon bereit zum Abmarsch durch den Schillerpark, um auf der anderen Seite den kleinen fröhlichen Zoch noch einmal zu erleben. Und auf dem Neuen Markt ging die Party noch bis zum Abend weiter.