Erkrath: Rathaussturm - Mafia spioniert Schotten aus
Während der Kampf um den Schlüssel närrische Pflicht ist, war die Qualität der Kostüme bewunderte Kür.
Erkrath. Der gemeine rheinische Sarkasmus kommt als Räuber Hotzenplotz daher - in Stulpenstiefel, mit Hut und Pistole. "Wegen Überfüllung geschlossen", erfährt der Besucher aus seinem Mund kurz nach 11 Uhr in der Stadthalle, durch die eigentlich wenige Minuten später der Sturm aufs Rathaus wehen soll.
Während in allen närrischen Hochburgen und ihren mittelstädtischen Dependancen längst der Startschuss für die Blütezeit der tollen Tage bützend umgesetzt wird, ist ein Bürgermeister samt Rathausschlüssel noch längst nicht in Sicht.
Da bei Liedern wie "Ich hab’ zwei Haare auf der Brust, ich bin ein Bär" zwangsläufig ekstatische Stimmung hochkocht, geht das Erscheinen des Verwaltungschefs fast unter.
Und während Hänger und Große Erkrather den Schlüssel zum Notstand ergattern, flanieren endlich die Könner durch Erkraths Narrentempel: Kämmerer Heribert Schiefer, als Schotte verkleidet, wird flugs von einer Riege älterer Damen in herrlicher Mafia-Kostümierung auf das Darunter kontrolliert (eine Hose), die Knitsch-Brüder wollen Neandertaler sein, erinnern aber eher an Teddy-Bären, die ein Plüsch-Mammut erlegt haben.
Die neue Chefin im Ordnungsamt, Sylke Sackermann, gibt die züchtige Knappin, Schul-, Sport- und Kulturamtsleiter Ulrich Schwab-Bachmann den jungen Heino, und Jugendamtsleiter Uwe Krüger sollte sich weiterhin um Kinder kümmern, denn die Farbmenge auf seiner Ansteichermontur lässt vermuten, dass Wand und Decke nur wenig davon abbekommen haben.