Fans schnuppern Radrennluft
Die Mettmanner ließen sich vom französischen Boulevard auf das Radrennen einstimmen — in Erkrath herrschte weitgehend Leere am Streckenrand.
Kreis Mettmann. „Auf der Spur der Tour“, so lautete das Motto des Radrennens, das am Sonntag genau über die Strecke führte, die am 2. Juli 2017 Schauplatz der offiziellen Etappe der Tour de France sein wird. Von Düsseldorf über Erkrath ging es durch das Neandertal nach Mettmann und von dort über Ratingen zurück nach Düsseldorf.
Erkrath dürften die meisten Rad-Fahrer schnell aus ihrem Gedächtnis gestrichen haben. Entlang der Strecke auf der Düsseldorfer- und Neanderstraße standen teilweise mehr Polizisten und Verkehrskadetten als Zuschauer. Angefeuert wurden die Fahrer wenn überhaupt von einigen wenigen Familienangehörigen, die den Weg an die Strecke gefunden hatten. Erstaunlich voll war in Erkrath nur der Gerberplatz. Die Stadtverwaltung hatte den Anwohnern empfohlen, dort ihre Wagen abzustellen, falls sie am Sonntag Termine haben, für die man das Auto braucht. Allerdings: Die Erkrather wollen es im nächsten Jahr besser machen und haben versprochen, für mehr Action entlang der Strecke zu sorgen.
Wie man es wesentlich besser machen kann, zeigten die Mettmanner. Zentraler Ort des Geschehens war der „Boulevard Français“, der zwischen Königshof-Galerie und Altenstift ein Unterhaltungsprogramm für die Zuschauer und viele französische Spezialitäten zu bieten hatte. So gab es von Austern und Champagner über Crêpe und Käse bis hin zu französischer Patisserie alles, was das französische Feinschmeckerherz höherschlagen lässt. Schon am frühen Nachmittag bildeten sich lange Schlangen vor den Ständen.
Bürgermeister Thomas Dinkelmann eröffnete den Boulevard um 11 Uhr mit einer Delegation aus der Partnerstadt Laval, die eigens zu diesem Event mit rund 25 Personen angereist war. Fünf davon nahmen selbst an dem Jedermann-Rennen teil, das neben dem Rennen der Bundesliga-Profis über die Strecke führte. Dinkelmann lobte den Einsatz der städtischen Mitarbeiter in den vergangenen Wochen.
„Die Vorbereitungszeit war extrem kurz. Mit viel Einsatz haben wir diese logistische Herausforderung angenommen“, sagte der Bürgermeister. Auf dem Boulvard herrschte vor allem Vorfreude auf das Rennen im nächsten Jahr, das dann mit deutlich mehr Vorlauf und in noch größerem Rahmen stattfinden wird. Lothar Bennemann vom Flächenmanagement der Stadt Mettmann zeigte sich zufrieden. „Das Interesse ist groß und wir freuen uns schon auf den Grand Départ im nächsten Jahr“.
Die Familie Schwarz aus der Oberstadt hatte an der Düsseldorfer Straße auf Höhe des EVK bereits in den frühen Morgenstunden einige Tische aufgebaut und zusammen mit der Nachbarschaft ein Frühstück organisiert, bevor das Race am Rhein losging. Betroffen von den Sperrungen auf Mettmanner Stadtgebiet waren vor allem die Talstraße, Ringstraße, Am Kolben, die Düsseldorfer Straße sowie die Ratinger Landstraße Richtung Schwarzbachtal. Zwar wurden im Vorfeld des Rennens alle betroffenen Anwohner durch den Veranstalter über Parkverbote und Verkehrsbehinderungen informiert. Dennoch kam es am Samstagabend zum Einsatz mehrerer Abschleppfahrzeuge, vor allem im Bereich der Düsseldorfer Straße. „Es wurden alle Maßnahmen getroffen, die in der Kürze der Zeit möglich waren“, so Bürgermeister Thomas Dinkelmann. „Aber natürlich gibt es auch hier noch einige Möglichkeiten zur Nachbesserung.“