Gruiten: Abschied von Michael Grashoff
Nach zwölf Jahren an der Spitze des TSV Gruiten wurde der 57-Jährige verabschiedet. Die kommissarische Leitung übernimmt der Geschäftsführer.
Gruiten. "Ich bin sehr nervös", sagte Wilfried Schwabe und holte tief Luft. "Jetzt kommt der Teil, der mir sehr schwer fällt." Denn der Geschäftsführer des Turn- und Sportvereins (TSV) Gruiten stand am Freitagabend vor keiner leichten Aufgabe. Mit Bedauern musste er seinen Vereinskollegen und Freund Michael Grashoff verabschieden.
Bereits Anfang September hatte der Vorsitzende des TSV seinen Rücktritt bekannt gegeben. Als Gründe nannte er berufliche und zeitliche (die WZ berichtete) Verpflichtungen. "Der Verein steht jetzt vor intensiven Aufgaben, und das Zeitfenster passt nicht mehr", sagte Grashoff. Der 57-Jährige ist selbstständig und trainiert seit vier Monaten eine Handballmannschaft in Wuppertal. "Der TSV muss umstrukturiert werden. Jetzt müssen Experten ans Werk."
Der Verein, der einst vom Wohnzimmer heraus geführt wurde, sei professionell geworden. Die große Verantwortung, die auf den Schultern der Ehrenamtlichen liege, solle deshalb an einen hauptverantwortlichen Geschäftsführer weitergegeben werden. "Man braucht einfach einen Vorsitzenden, der immer zur Verfügung steht", betonte Grashoff. Denn in Zukunft stehe die geplante Sportplatzverlagerung an die Windfoche und ein möglicher Mitgliederwachstum an. "Ich werde dem Verein aber weiterhin beratend zur Seite stehen." Denn in den zwölf Jahren als Vorsitzender konnte er nicht nur einiges Wissen, sondern auch wichtige Kontakte aufbauen.
"Grashoff hat viel bewegt und in die Wege geleitet", sagte Schwabe. "Man kann gar nicht alles aufzählen. Er hat Großartiges für den TSV geleistet und sich immer für ihn eingesetzt." Vor allem habe er sich zu Gunsten des Vereins stets mit der Stadt auseinandergesetzt und große Mühe in die Festwoche zum diesjährigen 125. Jubiläum des TSV gesteckt.
"Ich alleine habe nichts bewegt. Es ging immer nur mit den anderen zusammen", sagte Grashoff und dankte besonders den Frauen im Verein für ihre große Unterstützung. "Ich habe viele tolle Leute kennen gelernt. Viele Freundinnen und Freunde gewonnen." Wie zum Beispiel Frauke Heiden-Ziegert, die Grashoff mit einer emotionalen Rede verabschiedete. "Egal, wo wir sind, wir hinterlassen unsere Spuren. Und du hast sehr gute Spuren hinterlassen." Zwölf Jahre seien eine lange Zeit, in der der Verein die Verantwortung voller Vertrauen in Grashoffs Hände legte. "Ich bin stolz darauf, stets zum Vorsitzenden gewählt worden zu sein", sagte der Wuppertaler. "Aber alle Personen sind ersetzbar. Ich habe keine Angst um die Zukunft des Vereins."