Haan: Auf dem Riesenrad bei jedem Wetter

Haaner Kirmes: Ordnungsamt und Schausteller ziehen eine positive Bilanz.

Haan. Mittwochmittag in der Haaner Innenstadt: Noch stehen die Straßensperren, aber von den Fahrgeschäften und vielen Ständen ist kaum noch etwas zu sehen. Es wirkt, als ob sie nie dagewesen wären. Nur am Neuen Markt und hinter dem Rathaus rangieren Schausteller ihre Zugmaschinen und treffen die letzten Vorbereitungen für die Abfahrt.

Auch Marktmeister und Kirmesorganisator Rainer Skroblies sitzt wieder in seinem Büro. "Wenn am Montagabend der Regen nicht gekommen wäre, hätte die diesjährige Kirmes eine Eins mit Sternchen verdient", zieht er eine außerordentlich positive Bilanz. Gestern wären die Besucher schon zwei bis drei Stunden vor dem Feuerwerk auf die Kirmes gekommen und seien danach auch noch lange geblieben. "Vielleicht der positive Effekt der Herbstferien", vermutet Skroblies. Etwas gelitten hätten dagegen die Schausteller, die das Familienpublikum anziehen. "Da waren wohl doch einige mit ihren Kindern im Urlaub und nicht auf der Kirmes."

Und was sagen die Schausteller? Für Christian Bonner, der das "Breakdance" betreibt, ist die Kirmes dieses Jahr "sehr gut" verlaufen, es sei sogar "ein bisschen besser als in anderen Jahren" gewesen, sagt er.

Franz Michel Müller, bekannt für seinen großen Wagen voll mit gebrannten Mandeln und Schokofrüchten - "Müllers Süße Ecke" - ist nicht ganz so zufrieden. "Es gab dieses Jahr zu viele andere Veranstaltungen, die zeitgleich stattgefunden haben, wie zum Beispiel der große Flohmarkt in Vohwinkel", sagt er. "Bei so einem Traditionsfest dürften eigentlich keine anderen größeren Events stattfinden, die Haaner Kirmes müsste Vorrang haben."

Auch Ralf Baese mit seiner Schießbude "Chicago" meint, wenn die Kirmes dieses Jahr nicht in der Ferienzeit stattgefunden hätte und wenn der Regen nicht gewesen wäre, wären die Einnahmen "noch besser gewesen". Durch die Ferien sei es "kein normales Kirmes-Jahr" gewesen. Trotz allem fand er seinen Besuch in Haan "sehr zufriedenstellend": "Wir haben viel Stammkundschaft hier, deswegen kommen wir immer gern wieder."

Und Martina Schneider, die jedes Jahr aufs Neue mit ihrem Riesenrad vertreten ist, bringt es auf den Punkt: "Wenn man nochmal mit dem lieben Gott hätte sprechen können, wegen des Regens, wäre alles perfekt gewesen." Aber auch so hat es sich für sie gelohnt: "Die Haaner lieben ihr Riesenrad. Die fahren damit auch bei schlechtem Wetter."