Haan: Leih-Großeltern - Weder Babysitter noch Haushaltshilfe
Gesucht: Noch läuft das Mitte August gestartete Projekt schleppend. Drei Familien haben sich schon gemeldet, jetzt fehlen nur noch die passenden Großeltern.
Haan. Leih-Großeltern, eine gute Alternative für junge Familien, die nicht auf Verwandte zurückgreifen können. Doch das Konzept steckt in Haan noch in den Kinderschuhen: Das zeigte ein erstes Treffen, zu dem die Initiatoren in das Haus der Arbeiterwohlfahrt (Awo) eingeladen hatten. "Drei Familien, die wirklich interessiert sind, haben sich bei uns gemeldet", sagt Julia Wolff vom Haus für Familien der Awo am Bandenfeld. "Zwei davon haben sogar schon unseren Fragebogen ausgefüllt. Nur Leihgroßeltern haben sich bei uns noch nicht gemeldet. Es läuft etwas schleppend", bedauert sie.
Doch Julia Wolff ist ebenso wie ihre Mitstreiterin Margit Thomas, Leiterin des Awo-Seniorentreffs, fest davon überzeugt: Auch in der Gartenstadt gibt es Senioren, die Familienanschluss suchen, und weitere Eltern, die froh über eine liebevolle Betreuung ihrer Kinder sind.
"Wir bieten jetzt zwei Beratungstermine in der Woche an", sagt Margit Thomas. So können sich Interessenten donnerstags, in der Zeit von 17.30 bis 18.30 Uhr im Awo-Treff, Breidenhofer Straße7, oder montags zwischen 10 bis 11 Uhr im Haus für Familien, Am Bandenfeld, über das neue Projekt informieren. Zudem sind ein Info-Stand samstags auf dem Markt sowie die Teilnahme an Elternabenden in Grundschulen und Kindergärten geplant.
"In anderen Städten läuft das erfolgreich und ist für beide Seiten eine Lebensbereicherung", betonte Haans stellvertretende Bürgermeisterin Marlies Goetze. Das bestätigte auch Maria Müller-Meskamp, die Tipps aus ihrer siebenjährigen Erfahrung mit Leih-Großeltern in Wülfrath gab.
"Bei uns hat die Federführung in dieser Sache der Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SKFM). "Kind und Zeit sind zwei der wichtigsten Faktoren", begründete die SKFM-Mitarbeiterin die Initiative. Sie hob nochmals hervor, dass eine Leih-Oma (oder -Opa) auf keinen Fall ein Babysitter oder gar eine Haushaltshilfe sei. "Das ist ein Ehrenamt".
Auch Margit Thomas hatte den Eindruck, dass ihre bisherige Werbung in dieser Sache von vielen falsch verstanden wurde. "Es geht nicht darum, mal eben jemanden zu haben, der auf das Kind aufpasst, wenn man etwas vorhat oder alleine einkaufen gehen will. Die Leih-Oma ist als feste Institution mit Familienanschluss gedacht". Deshalb sei es auch wichtig, dass beide Seiten bei mehreren Treffen im Vorfeld prüften, "ob die Chemie stimmt", ergänzte Julia Wolff. Sie hat speziell für diese Vermittlung einen Fragebogen entwickelt.
Sprechstunden Regelmäßige Sprechstunden zum Projekt Leih-Großeltern finden montags von 10 bis 11 Uhr (inklusive Kinderbetreuung) im Haus der Familie, Am Bandenfeld 110, sowie donnerstags zwischen 17.30 und 18.30 Uhr im Awo-Treff, Breidenhoferstraße 7, statt.
Ansprechpartner Mehr Informationen zu dem Projekt gibt es bei den Ansprechpartner Margit Thomas (Awo Haan), Telefon 25 50, Uschi Reiser, Telefon 87 72, Ursula Grah, Telefon 3 38 48, Gudrun Zonka, Telefon 3 44 44 22 und Julia Wolff (Awo-Haus für Familien), Telefon 34 16 80.