Peter Schniewind wandte sich in einem offenen Brief an vom Bovert und warf ihm vor, als "unabhängiger" Bürgermeister zum wiederholten Male Bürger, die ihm nicht genehme Meinungen vertreten würden, zu diskreditieren. Schniewind fragt in diesem Zusammenhang nach vom Boverts Demokratieverständnis.

Auch will er wissen, auf welche fragwürdigen Informationsquellen sich vom Bovert stützt. Schniewind fordert Transparenz, die von Politik und Verwaltung geschaffen werden müsse, damit Entscheidungen und Handlungsweisen für die Bürger nachvollziehbar seien.

"Es war nicht meine Absicht, Herrn Schniewind als Linken zu diskreditieren", sagte vom Bovert gestern und gab zu, sich in der Bürgerversammlung etwas unglücklich ausgedrückt zu haben. Als Helmut Weber davon gesprochen habe, Peter Schniewinds Engagement könne durch einen Sitz im Stadtrat gewürdigt werden, "gingen bei mir die roten Lampen an", sagte vom Bovert.

Da habe er das Gefühl gehabt, sich auf einer Wahlveranstaltung zu befinden. "Als klar war, dass Herr Schniewind den Abend mit Herrn Weber moderieren wird, hatte ich bedenken, ob der Abend so vorurteilsfrei wie zuvor propagiert ablaufen würde."

Auch die Tatsache, dass sich Familie Schniewind in gleich fünf Arbeitskreisen des Leitbildprozesses eingebracht hat, macht vom Bovert misstrauisch. "Ich habe das Gefühl, dass das Leitbild von ganz wenigen Leuten auf den Weg gebracht wurde. Ich würde gerne wissen, wie viele Bürger tatsächlich darüber in den Arbeitskreisen abgestimmt haben."

Grundsätzlich wolle man im Rathaus bürgerschaftliches Engagement fördern. Vom Bovert sicherte zu, das Thema Leitbild auf die Tagesordnung der nächsten Ratssitzung zu setzen. Gleichzeitig bot er auch Peter Schniewind ein Gespräch an, damit "die Unklarheiten beseitigt werden können". tana