Erkrath: Frühlingserwachen zwischen Gänsen und einer Luxuslady

Für Lokschuppen, Außenbereich des Neanderbads und Strandbad Unterbacher See gibt es Eröffnungstermine.

Erkrath. Frage: Was macht den entscheidenden Unterschied zwischen Neanderbad und Unterbacher See aus? Antwort: Elf Grad. So hoch ist aktuell die Differenz zwischen aufgeheiztem Wasser im Außenbecken an der Hochdahler Straße und dem Inhalt der Naturbadewanne Rothenbergstraße.

Da der Unterbacher See diesen Rückstand nie wird aufholen können, ist eines klar: Wenn das Strandbad Nord am 25. April eröffnet wird, müssen Warmduscher gar nicht erst die Badehose einpacken. Für ein Fußbad reicht schließlich das Hochkrempeln der Hosenbeine.

Als massiven Wettbewerbsnachteil gegenüber eines Freibades mit garantiertem Wohlfühlfaktor sieht Klaus Schräpfer die Naturgegebenheit jedoch nicht. "Die Leute kommen, wenn die Sonne scheint", sagt der Geschäftsführer des Zweckverbandes Unterbacher Sees. Der Verzicht auf ausgiebige Schwimmeinheiten falle den Besuchern zum frühen Zeitpunkt der Saison nicht allzu schwer.

Der 25. April ist allerdings an die Bedingung geknüpft, dass es in der Woche zuvor nicht mehr regnet. Schräpfer: "Sonst ist die Wiese zu feucht." Mit dem Mähen der Grashalme wird übrigens bis kurz vor der Eröffnung gewartet. Grund ist die Vorliebe der Gänse für geschorenes Gras bei gleichzeitig fehlender Begeisterung von Besuchern für Entenkot.

Neuerungen in Unterbach sind ein Biergarten, der allerdings nicht vom Innenbereich des Bades besucht werden kann, ein 230Meter langer asphaltierter Rettungsweg zwischen Wasser und Liegewiese und zwei Kaltwasser-Außenduschen. Dass es bei den Preisen nichts Neues gibt, dürfte niemand bedauern. Sie werden nicht erhöht.

Über diese Konstante können sich auch Gäste des Neanderbades freuen, das am 1. Mai den Außenbereich zur Verfügung stellt. "Das Planschbecken ist bereits gereinigt. Das große Schwimmbecken muss noch gesäubert werden", sagt Peter Schröder, Geschäftsführer der Stadtwerke. Ein simples Unterfangen: 250Kubikmeter Wasser ablassen, das Edelstahlbecken wie die heimische Spüle schrubben, 250 Kubikmeter Wasser einfüllen, aufheizen - fertig.

Bleibt noch das Hochholen der 50 Liegen und zehn Sonnenschirme aus dem Keller, das Mähen der Wiese - und das Hoffen auf gutes Wetter.

Sollte sich der Wunsch vom wolkenlosen Himmel nicht erfüllen, zuckt der Erkrather gelassen die Schultern - und geht ins Museum im Lokschuppen am Ziegeleiweg. Die erste Möglichkeit, sich von der Dauerausstellung zur Geschichte der ersten Eisenbahn Westdeutschlands oder der neuen Luxuslady aus England, einem Dampflokmodell aus dem Jahre 1959, begeistern zu lassen, besteht erstmals am kommenden Ostersonntag zwischen 11 und 17 Uhr.

Im Außenbereich können Besucher in einem Museumswaggon die Geschichte des Fahrwegs der Eisenbahn erkunden. Das Team des Lokschuppens steht an den zwölf Öffnungstagen in diesem Jahr für Erläuterungen zur Verfügung.