Haan: Genetischer Zwilling gesucht
Die Eheleute Weuste suchen einen Knochenmarkspender für ihren erkrankten Sohn Benedikt.
Haan. Jeden Tag fahren Anneliese und Karl Josef Weuste nach Wuppertal. Jeden Tag besuchen sie dort ihren Sohn Benedikt. Der 27-Jährige ist Anfang August an Leukämie erkrankt. Seitdem liegt er im Krankenhaus, wird mit Chemotherapien und Blutübertragungen behandelt. "Zurzeit läuft seine letzte Chemotherapie, dann muss ein Knochenmarkspender für ihn gefunden werden", sagt Karl Josef Weuste.
Weil aus dem Umfeld der Familie kein Spender in Frage kommt, starten die Eheleute jetzt einen großen Aufruf. Sie bitten - unter Mithilfe des DRK-Blutspendedienstes und der DRK-Ortsvereine in Haan und Gruiten - um Blutspenden und die Bereitschaft von gesunden Frauen und Männern ab 18 Jahren, sich typisieren zu lassen. Denn nur noch eine Knochenmark- beziehungsweise Blutstammzellenspende kann ihrem Sohn zur Heilung von der Krankheit verhelfen.
Deren Symptome hatte im Sommer der Hausarzt des jungen Mannes nicht richtig erkannt. "Extreme Blässe, leicht erhöhte Temperatur, starkes Schwitzen und Müdigkeit hat der Arzt als Sommergrippe gedeutet", sagt Anneliese Weuste. "Dabei hätte er schon mit einem kleinen Blutbild die Leukämie diagnostizieren können." Dann wäre ihr Sohn zwar auch erkrankt, aber seine Prognose wäre besser, sagt sie. Festgestellt wurde die Erkrankung im Krankenhaus, dorthin hatte der Hausarzt Benedikt Weuste schließlich überwiesen.
Jetzt suchen die Eltern seinen "genetischen Zwilling". "Es ist entscheidend, dass die Gene passen, die Blutgruppe spielt keine Rolle", sagt Karl Josef Weuste. Nach einer ersten Untersuchung des Blutes nach der Entnahme wird es zunächst grob untersucht. Könnte es passen, wird der Spender nochmals eingeladen, umfassend informiert und aufgeklärt. Anneliese Weuste: "Niemand wird gezwungen zu spenden."