Haan: Trinkwasser - Im Notfall kommt das kühle Nass vom Rhein

Die Stadtwerke Haan haben am Freitag die Wassernotverbundanlage „Kellertor“ in Betrieb genommen.

Haan. Die Haaner sind stolz darauf, dass ihr Trinkwasser aus der Sengbachtalsperre kommt. Aber im Notfall werden sie auch das Grundwasser, das in Rheinnähe gewonnen wird, trinken. Das soll immer dann aus ihren Wasserhähnen fließen, wenn ein Störfall den Druck in den Trinkwasserleitungen der Stadtwerke Haan sinken lässt und die Wassernotverbundanlagen im Stadtgebiet anspringen.

Die erste von vier dieser Anlagen wurde Freitag offiziell in Betrieb genommen. Am "Kellertor" haben die Stadtwerke Haan die Wassertransportleitung der Wuppertaler Stadtwerke - die entlang der A46 durchs Haaner Stadtgebiet verläuft - "angezapft" und eine Verbindung zum Haaner Trinkwassernetz geschaffen, die in Notfällen von beiden Wasserlieferanten genutzt werden kann.

1570 Liter Wasser in der Sekunde werden von der Wassergewinnungsanlage Benrath durch ein Stahlrohr (ein Meter Durchmesser) nach Wuppertal gepumpt. Am Kellertor wurden in der vier Meter tiefen Baugrube die Rohre miteinander verbunden, die Wassernotverbundanlage direkt nebenan in einem 30Quadratmeter großen Raum unter der Erde installiert.

Eine Leiter führt in den 2,5 Meter hohen Raum, zu dem nur Mitarbeiter der Stadtwerke Zugang haben. Gut vier Wochen haben die dafür notwendigen Bauarbeiten in Anspruch genommen, investiert haben die Stadtwerke dafür 25000 Euro. Kommt es zur Störung, springt die Anlage an und pumpt so lange Düsseldorfer Wasser durch die Haaner Leitungen, bis der Schaden behoben ist.

"Unsere Kunden sollen selbst im Notfall keine Komforteinbußen haben", sagt Stadtwerke-Chef Stefan Chemelli, der am Freitag Grundwasser aus Benrath zur Verkostung reichte.

"Das Wasser muss klar und geruchslos sein und zum Verzehr anregen", beschreibt er die Eigenschaften von Trinkwasser und betont, dass die Anforderungen an Trinkwasser aus der Leitung viel höher seien als an Mineralwasser. Dementsprechend lässt sich auch kein Unterschied zwischen dem Wasser aus Solingen und dem aus Düsseldorf "erschmecken".

Doch es ist nicht nur der Komfort für den Kunden, der die Gesamtinvestition von 200000Euro erforderlich macht. "Wir wollen auf alle Notfälle, auch wenn sie hier in der Stadt noch nicht eingetreten sind, vorbereitet sein", sagt Chemelli und verweist auf den steigenden Wasserverbrauch. Um gut fünf Prozent sei der in den vergangenen Jahren gestiegen. Grund genug also, die Versorgung von Privathaushalten, Gewerbe und Industrie mit Trinkwasser in allen Fällen zu sichern.