Haan: Vater und Sohn geben Gas

Haaner Sommer: Ferngesteuerte Automodelle sausten am Sonntag auf einer Hindernisstrecke über den Neuen Markt. Ein Porsche GT 3 RSR war der schnellste Wagen.

Haan. Diesmal hat es endlich geklappt. Nachdem im vergangenen Jahr bei strömendem Regen schon nach zwei Stunden klar war, dass auch die Regenreifen nicht mehr helfen würden, konnten die Kinder diesmal richtig auf die Tube drücken.

"Haan gibt Gas", lautete auch diesmal wieder das Motto, als es am Sonntag auf dem Neuen Markt mit Hummer und Porsche richtig zur Sache ging. Ein paar Mitstreiter von "Wir für Haan" hatten in den Morgenstunden fleißig am Hindernisparcour gebastelt. "Wir haben geschaut, wo der Zieleinlauf sein soll und einfach drauflos gebaut", sagte Dirk Flügel.

Eines war ziemlich schnell klar: Die Männer mussten nicht lange gebeten werden, sondern waren begeistert bei der Sache. Mit ferngesteuerten Autos ist wie mit der Modelleisenbahn: Der Vater kauft sie dem Sohn, damit er selbst damit spielen kann.

So waren auch am Sonntag auf dem Neuen Markt etliche Vater-Sohn-Gespanne an der Fernsteuerung, um die kleinen Flitzer durch die Hindernisstrecke zu lenken. "Ich repariere und mein Sohn fährt", sagte Toni Winkler. Der hatte offensichtlich Probleme mit der Fernsteuerung und außerdem hatten die Akkus nicht mehr genug Strom. "Wir haben den ganzen Morgen das Ladegerät gesucht und als wir es endlich gefunden hatten, war die Zeit zum Aufladen zu kurz", erklärte der Vater, warum es mit der Steuerung des Hummers nicht so recht klappen wollte. Dass ein Hummer nicht überall die Nase vorn hat, musste auch Leon bald feststellen. "Ich komm’ nicht über die Rampe, der Kotflügel ist zu breit", mühte sich der Neunjährige verzweifelt, die letzte Hürde zu nehmen.

Diese Erfahrung hatte Dirk Flügel schon im vergangenen Jahr gemacht. Deshalb bekam der Sohnemann erstmal ein neues Auto. "Wir haben aufgerüstet", sagte der nicht weniger begeisterte Papa. "Das ist natürlich auch was für große Kinder", sagte Organisator Gerd Gerhards dazu. Das Vorstandsmitglied von "Wir in Haan" frönt selbst dem Modellbauhobby und hatte auch ein eigenes Gefährt ins Rennen geschickt. Ausgerüstet mit einer 400 Euro teuren Flugzeug-Fernsteuerung gab es kaum Probleme beim Manövrieren.

Allerdings wissen die Experten unter den Modellbauern, dass die Profi-Modelle besser und sicherer auf ausgewiesenen Rennstrecken aufgehoben sind. "Sonst kann es passieren, dass das Auto ziemlich schnell Schrott ist", sagte Stephan Wedel vom Modellfliegerclub Solingen. Eine kleine Kostprobe mit dem Porsche GT 3 RSR gab es dann aber doch noch. Ausgestattet mit einem Zweitaktmotor sorgte der schnelle Flitzer für Rauchschwaden und eine imposante Geräuschkulisse auf dem Neuen Markt.