Mettmann: „Wir waren noch nie so dicht am Königshof-Karree dran“

Anfang des kommenden Jahres wird die Einkaufslandschaft Mettmanns neu gestaltet.

Mettmann. Am 20. Oktober heißt es für Bürgermeister Bodo Nowodworski Abschied nehmen. Dann hat er seinen letzten Arbeitstag im Rathaus. Nach zehn Jahren wird der Verwaltungschef, der in diesem Jahr 60 Jahre alt wird, seine Sachen packen. Eine neue berufliche Herausforderung wird er als Vorstandsmitglied beim Mettmanner Bauverein (MBV) annehmen. Außerdem will sich Nowodworski als Ingenieur beratend selbstständig machen.

Den ersten Spatenstich für den Bau des Königshof-Karrees hätte der Bürgermeister gerne noch als Verwaltungschef miterlebt. Aber daraus wird nichts. Dennoch ist er mehr als zufrieden, dass sich mit dem Immobilienunternehmen Phoenix Development aus Bonn ein Investor gefunden hat, der nicht nur das leer stehende Hertie-Haus übernimmt, sondern die Verkaufsfläche mit einem zusätzlichen Baukörper von 8000 auf knapp 12000 Quadratmeter erweitert und mit Parkpaletten in dem Neubau mehr Stellplätze anbietet als bisher vorhanden sind. Ein großer Lebensmittelmarkt, ein großer Markt für Unterhaltungselektronik sowie verschiedene Textilanbieter sollen die Einkaufsmagneten des neuen Einkaufszentrums werden.

Derzeit arbeiten das Bonner Immobilienunternehmen und der Mettmanner Bauverein eng zusammen. Der Bauverein will neben dem Einkaufszentrum das Kö-Karree bauen. Nowodworski: "Beide befinden sich zurzeit in Abstimmungsgesprächen, wie ein vernünftiger Anschluss und der Geschäftsbesatz aussehen sollen." Im Kö-Karree, das auf dem Gelände der abgerissenen Schule bis hinunter zur alten Straßenbahn an der Breite Straße gebaut wird, werden noch einmal 1500 Quadratmeter Ladenflächen entstehen.

Derzeit bereitet die Stadt den verkauf des Parkplatzes neben dem alten Hertie-Haus vor. Darin geht es auch um das Thema Altlasten. Nowodworski: "Das muss vernünftig geregelt werden." Die Altlasten auf dem Seibelgelände im vergangenen Jahr waren der Stadt eine Lehre.

Die Zugänge zum Hallenbad und zum Lavalplatz sollen von der künftig verkehrsberuhigten Königshofstraße aus neu gestaltet werden. Die Pläne für das neue Einkaufzentrum mit der Überbauung des Parkplatzes sollen in einer Sondersitzung des Planungsausschusses im September vorgestellt werden. Danach könnte die Stadt den Parkplatz an das Bonner Unternehmen verkaufen, und dann könnte der Bauantrag von Phoenix Development gestellt werden. Das Unternehmen rechnet mit einer Bauzeit von rund einem Jahr.

Eine Entscheidung über den Verkauf des städtischen Grundstücks entlang der Königshofstraße an den Bauverein könnte Ende des Jahres erfolgen. Dann könnte der MBV auch im kommenden Jahr mit dem Bau des Kö-Karrees beginnen. Verwaltung und Politik warten noch auf die überarbeiteten Pläne, in denen unter anderem die Stellplatzsituation gelöst sein muss. Möglicherweise wird der Bauverein Plätze in dem Parkhaus anmieten.

Wenn schließlich die Entlastungsstraßen Seibelquerspange und Osttangente die Innenstadt vom Durchgangsverkehr entlasten, "muss der Straßenraum im Bereich Jubiläumsplatz, Schwarzbachstraße sowie untere Johannes-Flintrop- und Breite Straße ganz neu gestaltet werden", sagt der Bürgermeister. Dann könne die Aufenthalts- und Lebensqualität in der Stadt enorm verbessert werden. Nowodworski: "Das ist ein großes Revitalisierungprogramm für die Innenstadt." An dem er dann nicht mehr als Bürgermeister, sondern als Angestellter des Bauvereins gestalterisch mitarbeiten kann.