Haan: Der Lack ist ab in der Halle

Die Sporthalle Adlerstraße hat eine Sanierung bitter nötig. Es mieft, es ist dunkel, und die Tribüne wackelt. Das Konjunkturpaket II soll helfen.

Haan. Es ist dunkel in der Sporthalle an der Adlerstraße. Tageslicht gibt es nicht. Die Markierungen auf dem Boden sind mitgenommen, Türen und Tore ebenfalls. Bei jedem Schritt auf der Tribüne gerät selbige in bedenkliches Wanken. Im Foyer dürfte der stickige Mief den Besuchern den Appetit verderben, wenn sie hier während eines Turniers bewirtet werden. Betriebssicher ist sie noch, doch der Lack ist wortwörtlich ab in der fast 40 Jahre alten Dreifachsporthalle. Das soll sich ändern.

Auf Anregung der Haaner SPD-Fraktion fand am Donnerstagabend eine Begehung der Halle statt. Ute Eden, Leiterin des Gebäudemanagements der Stadt Haan, stellte zwei Maßnahmenpakete vor, mit denen der Anfang zur Sanierung der Halle getan werden könnte. "Das erste Paket beinhaltet das Dach, die Lüftung und Beleuchtung. Im schlechtesten Fall ist eine komplett neue Tragekonstruktion nötig", erklärte Eden. Dann würden rund 600 000 Euro fällig.

Etwa die Hälfte dieser Summe würde Maßnahmenpaket Nummer Zwei kosten. Dafür gäbe es einen neuen Boden inklusive neuer Dämmung. "Zusätzlich würden die Tribüne, Tore, Trennvorhänge und der Prallschutz an den Wänden erneuert werden", so Eden. "Aus Gründen der Benutzersicherheit hat das zweite Paket die höhere Priorität. Welche energetische Einsparung diese Sanierung mit sich bringt, lässt sich allerdings erst hinterher errechnen, da die Sporthalle nicht getrennt, sondern über die Schule versorgt wird."

Sowohl das Dach als auch der Boden verschlingen jährlich jeweils rund 10 000 Euro Reparaturkosten. Im Herbst wird die Tragekonstruktion des Daches überprüft. "Ich gehe nicht davon aus, dass sie so instabil ist, dass eine komplette Erneuerung nötig ist", meint Eden. Bei den Trennvorhängen sieht sie die Gefahr, dass sie vom Tüv nicht mehr abgenommen werden, würden sie weiterhin so geflickt wie bisher.

Auch die sanitären Anlagen hätten mehr als nur einen neuen Anstrich nötig. Es riecht muffig, Türen und Heizungen sind beschmiert. Die Waschbecken samt Duschen weisen neben abgeplatztem Lack und Rissen unzählige Schimmelflecken auf. Die Toiletten versprühen Bahnhofscharme. "Wir können den Schülern nicht mit Hygienevorschriften kommen. Ich würde ja selbst nicht hier duschen wollen", so Sportlehrerin Jutta Landau. Doch zunächst sind die sanitären Anlagen nicht in die Sanierungsmaßnahmen eingeplant.

Das Geld für die Sanierung stammt aus den Konjunkturpaketen Eins und Zwei. Insgesamt stehen für alle Gebäude der Stadt Haan 1,77 Millionen Euro zur Verfügung. "Wir wollen uns auf ein großes Projekt konzentrieren und haben nur die Sporthalle vorgeschlagen. Das Geld könnte zwar auch aufgeteilt werden. Doch drei Fenster hier und 100 Quadratmeter Flachdach dort zu sanieren, bringt unter dem Strich nicht viel", so Eden. Es lägen jedoch auch Anträge freier Träger vor, beispielsweise der Waldorfschule. Am 11. August wird der Rat über die Verteilung des Geldes entscheiden.