Haan: Vielen Kröten war’s zu kalt um zu "wandern"
Kleine und große Helfer holten am Sonntagmorgen nur wenige Amphibien aus den Eimern entlang der Fangzäune am Hahnenfurther Weg - die Nacht war zu kalt gewesen. Unabhängig davon haben die Tierschützer in diesem Jahr so früh wie lange nicht ihre Rettungszäune aufstellen müssen.
Haan. Der heimliche Star in dem Krötensammeleimer, mit dem Markus Rotzal von der AGNU am Sonntagmorgen die Krötenzäune am Hahnenfurther Weg abschritt, war ein Bergmolch-Männchen. Mit seinem orangeroten Bauch und dem "Drachenkamm" auf dem blau gesprenkelten Rücken hatte es die farbenprächtige Amphibie nicht schwer, zwischen den drei braun-grünen Kröten im Eimer aufzufallen.
Es war eine magere Ausbeute, die sich in den vergangenen Stunden in den gut 40 Eimern hinter den Fangzäunen von Kreis Mettmann und AGNU eingefunden hatte. In einer verhältnismäßig kühlen Nacht, wie der von Samstag auf Sonntag, begeben sich die wenigsten Kröten auf Wanderschaft. Markus Rotzal, Stadtbeauftragter des Naturschutzbund Deutschland, und seine Begleiterin Maike Mett hatten schon damit gerechnet, dass die Ausbeute an diesem Sonntagmorgen eher spärlich ausfallen würde.
Am Hahnenfurther Weg finden sich jeden Frühling durchschnittlich 1000 Amphibien in den Sammeleimern. Neben Grasfröschen sind es vor allem Erdkröten.
Im Vergleich zu anderen Kröten können Erdkröten als echte Langstreckenläufer bezeichnet werden. Auf dem Weg zu ihrem Laichgewässer legen sie sogar drei bis vier Kilometer zurück.
Geburtshelferkröten, wie sie etwa in Grube 7 zu finden sind, wandern nur ein paar 100 Meter weit. Ein ausgeklügeltes Orientierungssystem, das noch nicht vollständig erforscht ist, erlaubt es Fröschen, Kröten und Lurchen, von ihrer "Sommerresidenz" zurück zu ihrer Geburtsstätte zu finden.