Haans Image: Schlafstadt mit Kirmes und viel Grün
Citymarketing: Die Uni Wuppertal hat ihre Image-Untersuchung vorgelegt und damit für nachdenkliche Gesichter gesorgt.
Haan. Haan als eine Schlafstadt, in der man gut wohnen kann, die viel Grün hat und eine große Kirmes, dafür aber wenig Möglichkeiten zum Einkaufen, für Jugendliche und Familien sowie zur Freizeitgestaltung: Dieses Bild zeichnen grob gesagt die Haaner bei einer repräsentativen Befragung der Uni Wuppertal von ihrer eigenen Stadt. Am Donnerstagabend stellte der Fachbereich Marketing der Uni gemeinsam mit dem Stadtmarketing die Ergebnisse der großen Image-Umfrage vor, an der sich fast 1000 Haaner beteiligten.
In akribischer Kleinarbeit hatten Studenten der Bergischen Uni Wuppertal in Projektarbeiten einen Fragebogen entwickelt. Mit seiner Hilfe sollte festgestellt werden, welches Wunschbild die Bewohner von ihrer Stadt haben und wie sie Haan heute sehen. Mehr als 100 Interessenten erfuhren bei der Präsentation im Supé-Konferenzzentrum an der Bollenheide, dass dieser Soll-Ist-Vergleich nur selten Übereinstimmungen aufzeigte.
Professor Gerold Behrens, der die Kooperation zwischen der Stadt Haan und der Uni gemeinsam mit Bürgermeister Knut vom Bovert eingestielt hatte, interpretierte die gewonnenen Daten. So zeigte er die große Diskrepanz zwischen dem, was Bürger für die Stadt für wichtig erachten, und dem, was sie persönlich interessiert, auf: "Es gibt eine ganze Menge Leute, die das Hallenbad als sehr wichtig in ihrer Nähe erachten, aber selbst nie hingehen."
Behrens machte den Haanern aber auch klar, dass ihr Bild von ihrer Stadt nicht unbedingt dem entspricht, wie es auch andere wahrnehmen: "Die Gartenstadt ist wahrscheinlich mehr Wunsch als Wirklichkeit. Wenn Sie einem Fremden erzählen, Haan sei eine Gartenstadt, und er kommt nach Haan rein, wird er enttäuscht sein." Aus diesem Grund sei es sinnvoll, die Eigen-Image-Untersuchung durch eine Fremd-Image-Analyse zu ergänzen. Außerdem müssten in dieser Umfrage festgestellte Probleme durch weitere Untersuchungen vertieft werden. Zum Beispiel, wie es gelingen kann, dass die Bürger die vorhandenen Angebote besser wahrnehmen.
Angeschrieben wurde eine repräsentative Gruppe von 3467 Haanern über 15 Jahre. Alle erhielten einen zehnseitigen Fragebogen, der feststellen sollte, was sie für die Stadt für wichtig halten, und wie gut sie diese Punkte umgesetzt sehen. Über diesen Soll-Ist-Vergleich wurde auf das Image der Stadt bei seinen Bürgern geschlossen.
Teilgenommen haben 936 Angeschriebene (27 Prozent). Dies stellt einen sehr hohen Teilnehmerwert dar.
Die Daten aus der Umfrage sollen die Grundlage für weitere gezielte