Haan: Ökumene - Haaner Christen schreiben ihren Teamgeist vertraglich fest

Die katholischen und evangelischen Gemeinden wollen einen Partnerschaftsvertrag schließen.

Haan. Ökumene wird in Haan und Gruiten schon lange gelebt. Damit das auch in Zukunft so bleibt, wollen Vertreter der Kirchengemeinden die Ökumene schriftlich festhalten. "Wir wollen festlegen, was wir bisher erreicht haben. Von da aus wollen wir weiter, ein Zurück gibt es nicht mehr", sagt Wolfgang Stremel, Pastor der Freien evangelischen Gemeinde Haan. Die Festschreibung des Status quo fördere und verfestige das "ökumenische Bewusstsein".

Pastor Stremel arbeitet mit anderen gewählten Abgesandten aus dem katholischen Seelsorgebereich Haan und Gruiten, der Evangelischen Gemeinde Haan und der Evangelisch-reformierten Gemeinde Gruiten in gemeinsamen, aber auch getrennten Gesprächen an der Verschriftlichung des Ökumenischen Lebens. Ziel ist die "Ökumenische Partnerschaftsvereinbarung für Haan und Gruiten".

"Die Ökumene hier hat eine lange Geschichte", sagt die Evangelische Pfarrerin Gabriele Gummel. Es gibt unter anderem ökumenische Gottesdienste, das ökumenische Pfarrfest, zahlreiche ökumenische Kreise und Veranstaltungen - alles Dinge, die in Haan und Gruiten seit Jahren selbstverständlich gelebt werden.

Warum dann eine Vereinbarung? "Die Idee dafür gibt es schon lange", so der katholische Pastoralreferent Detlef Tappen, der, wie auch alle anderen Geistlichen des katholischen Seelsorgebereiches, in diesem Jahr Haan verlassen wird. Mit der Verschriftlichung solle die Ökumene gesichert werden und nicht der Willkür der aktuellen Führungen unterliegen.

Die Partnerschaftsvereinbarung, so Tappen weiter, verstehe sich als eine aktuelle Bestandsaufnahme und als Rückblick auf lange Jahre der Ökumene. Mit Vorträgen (siehe Kasten) sollen die Gemeindemitglieder über den aktuellen Stand der Gespräche informiert werden. In einem Gottesdienst am Pfingstmontag wird die Partnerschaftsvereinbarung unterschrieben. Zu diesem Anlass werden sich die Chöre der Gemeinden zu einem Projekt zusammenschließen.

"Als Christen einer Stadt gemeinsam aufzutreten und gemeinsame Werte zu vermitteln", so Peter Stelten, der als Kaplan den katholischen Gemeinden in Haan und Gruiten vorsteht, "ist eine gute Entwicklung." Natürlich gebe es Unterschiede, "aber unter Berücksichtigung der Unterschiede und Traditionen gibt es so viel Gemeinsames, das schätzenswert und wertvoll ist, und das müssen wir Christen pflegen". Schließlich würden sie alle im Auftrag Jesu arbeiten.

Drei Vortragsabende sind geplant, um die Gemeinden und ihre Mitglieder über die Partnerschaftsvereinbarung zu informieren:

Am Dienstag um 20 Uhr spricht Wolfgang Heinrich von der Universität Wuppertal im Paul-Gerhardt-Haus, Düsseldorfer Straße 52, über "Meilensteine der ökumenischen Bewegung".

Freitag, 23. Januar Ab 20 Uhr hält im evangelischen Gemeindehaus Gruiten, Prälat-Marschall-Straße 60, Professor Ralf Miggelbrink einen Vortrag über "Ökumenische Streitpunkte: Amt, Kirche, Abendmahl".

Donnerstag, 15. März Um 20 Uhr stellt der Ökumeneausschuss die Partnerschaftsvereinbarung im Gemeindehaus der Freien Evangelischen Gemeinde, Ellscheider Straße 46, vor.

Pfingstmontag, 28. Mai Um 18 Uhr, wird in der Pfarrkirche St. Chrysanthus und Daria die Partnerschaftsvereinbarung während eines ökumenischen Gottesdienstes unterzeichnet.