Erkrath: Ausbildung - Nachwuchs für die Wissenschaft gewinnen
Naturwissenschaftliche Berufe sind im Abwärtstrend. Bei Firmen-Besichtigungen sollen Gymnasiasten jetzt den Nutzen von Chemie, Biologie und Physik kennen lernen.
Erkrath. Nachwuchs für Naturwissenschaften zu rekrutieren ist das Ziel der fünften Erkrather Naturwissenschaftswochen. Während der nächsten 14 Tage werden die Zehntklässler der beiden Gymnasien Erkrath und Hochdahl Blicke in die Welt der angewandten Naturwissenschaften werfen. 19 Erkrather Unternehmen werden dafür ihre Labore und Produktionsstätten öffnen.
Initiator des Projekts ist die Initiative "erkrath initial". "An den Universitäten schreiben sich immer weniger Leute für naturwissenschaftliche Fächer ein", erklärt Georg Heinen, Vorsitzender von "erkrath initial" und Geschäftsführer der Mitex Gummifabrik.
Ihn und viele andere Unternehmer im Land plagt die Sorge, bald ohne Fachkräfte dazustehen. "Wir wollen diese Schüler, die kurz vor der Wahl ihrer Leistungskurse stehen, für Naturwissenschaften und Technik begeistern." Denn immer seltener kommen in der Oberstufe Leistungskurse in Fächern wie Physik und Chemie zustande. Viele jungen Menschen dächten, die Naturwissenschaften seien kompliziert und langweilig, doch dem kann sich Heinen nicht anschließen: "Wenn die Schüler sehen, was man mit einem Studium in diesem Bereich alles machen kann, sind sie oft begeistert."
Zu sehen gab es schon am Dienstagabend einiges. Viele der teilnehmenden Firmen waren zur Auftaktveranstaltung der Naturwissenschaftswochen mit Infoständen vertreten. So konnten rund 130 Schüler gleich entscheiden, welchen Betrieb sie besuchen wollen. "Die Schüler müssen mindestens bei zwei Unternehmen vorbeischauen", erklärt Monika Pfänder, Direktorin des Gymnasiums am Neandertal.
Bei den Firmenbesichtigungen können sie dann sehen, wie die Theorie aus Schule und Studium im Unternehmen in die Praxis umgesetzt wird, Besuche der Universitäten Wuppertal und Düsseldorf zeigen den Schülern die Realität des Studiums. "Es ist wichtig, so früh wie möglich mit der Berufsorientierung zu beginnen", meint Ralph Angermund vom NRW-Innovationsministerium.
Für sein Ministerium ist das Erkrather Projekt wegweisend für weitere regionale Initiativen. Es sei ein gutes Beispiel dafür, wie man auf lokaler Ebene mit wenig Geld viel bewegen kann.
Damit die Naturwissenschaftswochen über die Stadtgrenzen hinaus bekannt werden, wird eine Schülergruppe das Projekt mir der Kamera begleiten.
130 Schüler der 10. Klasse lernen zwei Wochen lang verschiedene Naturwissenschaften kennen.
19 Erkrather Firmen öffnen sich für die Mädchen und Jungen. darunter Pharmazie-Hersteller, die Feuerwehr, Textil- und technische Betriebe.
Mehr Infos im Internet: www.erkrat-initial.de