Erkrath: Schüleraustausch - Fotos und Musik mit Freunden
Die Albert-Schweitzer-Schule hat sich zu „Musik ohne Grenzen“ mit Schulen anderer Länder vernetzt – und sie besucht.
Erkrath. Auf den Fotos an der Stellwand sind vor allem Gesichter zu sehen. Fröhliche Gesichter. Es sind Bilder, wie Teenies sie von sich und ihren Freunden machen, um sie ständig zu sehen. Doch die Achtklässler, die auf den Fotos in der Stadtbücherei im Kaiserhof so dicke miteinander sind, kennen sich eigentlich kaum. Denn sie kommen nicht nur von der Albert-Schweitzer-Schule aus Erkrath, sondern auch aus Litauen, Bulgarien und Portugal, und haben sich Ende November 2006 zum ersten Mal gesehen. Eine Woche lang waren sie zu Gast bei einer Schule im portugisischen Silvares - im Rahmen des EU-Comenius-Programms, das den Austausch europäischer Schulen fördert.
Das besondere an Comenius: Schulen in verschiedenen Ländern vernetzen sich für einen Projektzeitraum von zwei bis drei Jahren und zu einem Themenschwerpunkt. Diesmal ging es um "Musik ohne Grenzen".
"Der Austausch war eine Vorbereitungsphase, wir sind wenige Wochen nach Projektstart schon nach Portugal aufgebrochen und konnten nichts großartig vorbereiten", sagt Musiklehrer Michael Bretzke. "Wir müssen unser Motto jetzt noch mit Leben füllen."
Zwar hätten die Bulgaren beim einwöchigen Kennenlernen schon etwas landestypisch Musikalisches gezeigt. Die Jugendlichen aus Deutschland täten sich da aber etwas schwer. "In anderen Ländern ist man in volkstümlicher Musik stärker verwurzelt als bei uns. Hier verbindet man damit den Musikantenstadl - und das ist nicht gerade etwas für Jugendliche."
Deshalb wolle man den Comenius-Teilnehmern der anderen Länder deutsche Musik etwa über HipHop näher bringen. Und vom Fördergeld - etwa 5000 Euro - wolle er ein Aufnahmegerät und Mikrofone kaufen. "Damit kann man dann bei Musikvereinen vorbeigehen und deren Lider aufnehmen", schwebt Bretzke vor.
Die Schüler indes wollen nach dem Kennenlernen nun auf jeden Fall mit ihren Freunden im Ausland in Kontakt bleiben. "Wir haben die E-Mail-Adressen ausgetauscht und werden uns ständig auf dem Laufenden halten, nicht nur, was das Projekt betrifft", sagt die Achtklässlerin Jennifer.
Comenius ist ein Programm der EU mit dem Ziel, internationale Zusammenarbeit von europäischen Schulen zu förden.
Schulen aller Schulformen und Jahrgangsstufen können zu verschiedenen Schwerpunkten miteinander kooperieren - und zwar über zwei bis drei Jahre hinweg. Dazu erhalten sie auf Antrag EU-Fördergeld. Bedingung: Mindestens drei Schulen in verschiedenene Ländern müssen der Kooperation angehören.