Handys und Fotoapparate sind im Naturbad nicht erlaubt
Im Neanderbad in Erkrath gibt es dagegen einen WLAN-Hotspot.
Mettmann/Erkrath. „Pack die Badehose ein!“ - Das war gestern. Die Decke auf der Liegewiese der Freibäder ist längst von allem ein bisschen: Arbeitsplatz, Fotostudio, Spielhölle und Bibliothek. Das Handy macht es möglich, gibt aber auch Anlass zu Diskussionen.
An der Kasse des Naturfreibads Mettmann machen es zwei Piktogramme sehr deutlich: Fotoapparate und Handys haben - eigentlich - Hausverbot. Ganz anders sieht das das Personal im Neanderbad Erkrath: Dort wurde im September 2015 eigens ein WLAN-Hot Spot für alle eingerichtet. „Unserer Meinung gehört das Handy mittlerweile bei den meisten Gästen zum Leben dazu. Deshalb wollen wir es ihnen nicht verbieten , die Handys mit ins Neanderbad zu bringen“, sagt Betriebsleiter Till Eckers.
Eine echte Kontrolle sei zudem kaum möglich: An den heißen Tagen suchten bis zu 2500 Gäste eine Abkühlung im Neanderbad. Über das zusammen mit der Erkrather Wirtschaftsförderung eingerichtete, kostenlose WLAN im Neanderbad bleiben Sonnenanbeter mit dem Rest der Welt verbunden.
Auch das Fotografieren ist generell kein Problem. „Wir weisen immer mal wieder darauf hin, dass nur die eigenen Familienangehörigen aufgenommen werden sollen — und auch die natürlich nicht gegen deren Willen“, sagt Eckers. Bei Beschwerden würde die Badeaufsicht zum Handy-Jäger. „Doch das passiert nicht. Die meisten Leute wissen sehr gut, was sie dürfen — und was sich gehört.“
Ganz anders gibt sich die Hausordnung im Naturfreibad Mettmann. Das Fotografieren sei bereits seit einigen Jahren verboten — berichtet der Bäder-Betriebsleiter Frank Fitsch. Die Handy-Nutzung auch. Eine zwei Hektar große Liegefläche sei allerdings kaum zu überwachen. Solange Eltern ein Sommerfoto ihrer Kinder machen, drücken die Aufsichtsführenden ein Auge zu und belassen es bei einer Ermahnung. Beschwerden werde jedoch konsequent nachgegangen.
Im Prinzip begrüßt Fitsch die Idee aus manchen süddeutschen Freibädern, die Fotolinsen in den Handy mit großen runden Siegeln abzukleben. So könne das Gerät als E-Book-Reader oder zum Spielen genutzt werden — nicht aber, um die unbekannte Schöne auf der Nachbardecke zu fotografieren. „In der Praxis ist allerdings auch das nicht zu Ende gedacht. Vor wenigen Tagen hatten wir mehr als 2000 Gäste im Bad. Da würde das bloß die Schlange an der Kasse verlängern.“