Vorsitzende fand keine Nachfolgerin Mettmanner Hausfrauenbund ist ab Januar Geschichte
Mettmann · Es ist kein Nachfolger für die scheidende Vorsitzende in Sicht.
. Die Befürchtungen haben sich bestätigt: Der Hausfrauenbund Mettmann löst sich zum 31. Dezember auf. Trotz aller Bemühungen hat die Vorsitzende Ursula Berger keine Nachfolgerin gefunden. Seit 19 Jahren ist die agile Mettmannerin Vorsitzende des Hausfrauenbundes, seit 29 Jahren Mitglied. „Es ist Zeit für einen Wechsel“, sagte sie vor drei Monaten. „Ich komme an meine Grenzen.“ Sie fühle sich ausgebrannt, ihr würden kleine Fehler unterlaufen, sie will und muss kürzer treten.
Immer wieder hat Ursula Berger ihren Vorsitz im DHB-Netzwerk Haushalt, so der offizielle Name seit dem Jahr 2010, verlängert, und dies, obwohl sie zwischenzeitlich sieben Jahre schwer erkrankt war. Der Vorstand habe sie auch während ihrer Krankheit immer unterstützt, doch letztlich habe sich niemand bereit erklärt, den Vorsitz zu übernehmen.
Mitglieder scheuen
Technik und Verantwortung
Das Problem: „Wir haben eine sehr hohe Altersstruktur. Das jüngste Mitglied ist 58 Jahre, dann folge ich mit 72. Alle anderen der 126 Mitglieder sind älter.“ Sie habe vor zwei Jahren mitgeteilt, dass sie den Vorsitz niederlegen wolle. Es habe sich aber niemand bereit erklärt, das Amt zu übernehmen. „Die Mitglieder scheuen den Umgang mit dem PC und sie wollen sich keine Verantwortung aufbürden, sondern lieber an den zahlreichen Veranstaltungen teilnehmen.“
Ein weiteres Problem: Es fehlt der Nachwuchs. „Viele junge Frauen wollen sich nicht an einen Verein binden und ihnen bleibt zwischen Beruf und Familie immer weniger Zeit.“ Ursula Berger hat den Landesverband über die Entwicklung in Mettmann informiert. Landesverbandsvorsitzende Elke Wieczorek ist sehr traurig. Zumal vor zwei Jahren in Mettmann noch das 60-jährige Bestehen des Landesverbandes in der Neandertalhalle gefeiert wurde. Vermutlich, so Berger, werden sich in den nächsten fünf Jahren weitere Ostverbände in NRW auflösen. Ihrer Meinung nach ist der Hausfrauenbund in Nordrhein-Westfalen in zehn Jahren Geschichte.
Dabei war die Geschichte des Hausfrauenbundes Mettmann eine Erfolgsstory: Im Jahr 1964 trafen sich fünf Frauen im Parkhaus Norbisrath keineswegs zum Kaffeekränzchen, sondern zu Informationsveranstaltungen rund um das Thema Haushalt. Allerdings war damals das Frauenbild noch sehr vom traditionellen Image geprägt. Es mussten Widerstände überwunden werden. Im Laufe der Jahre wurde der Hausfrauenbund moderner. Es standen Firmenbesichtigungen, Ausflüge und Vorträge zu den Themen Ernährung, Gesundheit und Sicherheit im Vordergrund. Der Spaß kam aber nie zu kurz. Legendär waren die Karnevalssitzungen im Johanneshaus. Doch dies ist schon in wenigen Wochen Geschichte.