Hochdahl: Ein Zug wird kommen

Das Museum macht Winterpause – die Vereinsmitglieder arbeiten jedoch weiter.

Hochdahl. Man wird sie demnächst wieder häufiger auf Erkraths Wanderwegen antreffen, die Mitglieder vom Lokschuppenverein. Vermutlich in Gesellschaft ihrer Ehefrauen, die den ganzen Sommer über vergeblich auf gemeinsame Pilgertouren gehofft haben.

Am Sonntag war jedenfalls der letzte Museumssonntag, bis sich im nächsten Frühjahr die Türen zur Ausstellung im Lokschuppen am Ziegeleiweg wieder öffnen. Dann allerdings nicht wie bislang üblich an zwei Sonntagen, sondern nur noch an jedem vierten Sonntag im Monat.

"Wir halbieren zwar die Öffnungszeit, aber dafür wird das Außengelände immer mittwochs und samstags geöffnet sein", kündigt Vereinsvorsitzender Udo Kampschulte an.

Seine Frau steht übrigens auch schon in den Startblöcken mit Plänen für die Winter-Freizeitgestaltung. "Ich hab’ gesagt: mal schauen. Das Hobby ist eben zeitaufwendig und sorgt auch in anderen Familien schon mal für Theater", gesteht Kampschulte mit einem Lächeln.

Nicht zuletzt, um die Ehrenamtler zu entlasten, wurden die Museumszeiten verändert. Aber auch deshalb, weil etliche der Mitglieder nicht nur sonntags im Lokschuppen Dienst schieben, sondern auch noch jeden Mittwoch und jeden Freitag kommen, um an alten Loks zu schrauben oder Gleise zu verlegen. "Der Verein hat keine Winterpause", bringt Kampschulte die Lage auf den Punkt.

Während die Ausstellungswaggons ins Depot geschoben werden und im Schalterraum alles winterfest verstaut wird, schmieden die Lok-Fans bereits Pläne für die nächsten Wochen und Monate. Und wer Udo Kampschulte aufmerksam zuhört, erfährt, dass die alles andere als klein sind.

Mit dem Aufbau einer alten Bahnsteighalle dürften die Eisenbahnfans alle Hände voll zu tun haben. Noch steht das antike Stück irgendwo in Köln und wartet darauf, dass fleißige Hände beim Abbau Hand anlegen. "Wir sind noch in Verhandlungen mit der Bahn", so Kampschulte.

Gleiches gilt für die Streckenverlängerung nach Millrath, die in spätestens zwei Jahren unter Dach und Fach sein soll. Außerdem wollen die Eisenbahnfreunde die Gelegenheit nutzen, um die bislang nur provisorisch verlegten Gleise im Außengelände in die richtige Spur zu bringen. Das alles hört sich jedenfalls nicht gerade danach an, als würde beim Museumsverein irgendjemand die Hände in den Schoß legen.

Mit etwa 50 Besuchern pro Museumstag zog Udo Kampschulte übrigens nicht nur eine positive Bilanz in Sachen Eisenbahnausstellung. Auch kulturell hat sich der Lokschuppen zu einer guten und offenbar auch gefragten Adresse entwickelt. Neben etlichen Konzerten waren auch die Märkte ein Anziehungspunkt.

Wie es damit im kommenden Jahr weitergeht, kann Kampschulte noch nicht so genau sagen. "Wir stecken noch mitten in den Planungen. Die Winterzeit ist für uns eben auch Bürozeit, in der Verträge geschlossen und Termine vereinbart werden."

Auf jeden Fall weiterlaufen wird die Kooperation mit der Künstlergruppe "Neanderart", die an den Museumstagen im hinteren Teil des Lokschuppens Ausstellungen ihrer Mitglieder organisiert hat.