Mettmann: Bildung - „Das Vorlesen muss zum Erlebnis werden“

Bibliotheksleiterin Marita Dubke sucht ehrenamtliche Vorleser.

Mettmann. "Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppich seine Böden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken." Das Zitat des Dichters Hermann Hesse kann Marita Dubke, Leiterin der Stadtbibliothek, unterstreichen.

Ohne Bücher ist die Welt arm, und sie erschließt sich den Menschen, die sie kennenlernen wollen, den Kinder, nur schwer. Damit möglichst viele Kinder frühzeitig Spaß am Buch und am Vor- beziehungsweise Lesen entwickeln, ist die Bibliotheksleiterin ständig und überall auf der Suche nach Menschen, die sich ehrenamtlich als Vorlesepaten engagieren wollen - in der Stadtbibliothek, in Schulen und Kindergärten.

Bislang hat sie drei aktive Vorlespaten rekrutiert, die in der Stadtbibliothek regelmäßig lesen. "Sicher gibt es schon einige Menschen, die hier und dort Kindern vorlesen. Ich möchte alle zusammenführen, damit Leseaktionen vernetzt werden können", sagt Marita Dubke.

Sie will die Stadtbibliothek zu einem Kompetenzzentrum fürs Vorlesen ausbauen, will regionaler Ansprechpartner der Stiftung Lesen, die ihr Vorhaben unterstützt, sein.

An jedem ersten und dritten Donnerstag im Monat bietet Marita Dubke in der Stadtbibliothek vormittags von 10.30 bis 11.15Uhr Vorlese-Aktionen zu bestimmten Themen für Kindergärten an. "Dazu können aber auch Mütter mit ihren Kindern kommen." Die Vorlesepaten schart sie regelmäßig alle sechs Wochen um sich.

"Da kann jeder dazustoßen, der schon irgendwo vorliest oder es gerne machen möchte. Bei diesen Treffen gibt es Tipps und Tricks zum Vorlesen, es wird über gute Vorlesetexte und neueste Buchtitel informiert."

Beim nächsten Treffen am Freitag, 30. Oktober, bietet die Stiftung Lesen von 10 bis 13 Uhr einen kostenlosen Workshop zum Thema Vorlesen an. Marita Dubke: "Wer daran teilnehmen möchte, sollte sich unter der Telefonnummer 980-414 anmelden."

Von der Stadtbibliothek, so Dubkes Wunsch, sollen einmal die Vorleser ausschwärmen, um in Kindergärten, Schulen und anderen Einrichtungen zu lesen.

Damit auch bei den Kindern das Interesse am Buch geweckt wird, bei denen zu Hause Bücher Raritäten sind. "Das schafft man, wenn das Vorlesen für Kinder zu einem wahren Erlebnis wird", sagt Marita Dubke.