Hochdahl: L403n - Nach laut kommt nicht leise

Ende 2010 soll die Bergische Allee fertig ausgebaut sein. Eine Verkehrsberuhigung der Hauptstraße ist dann nicht geplant.

Hochdahl. Böse Zungen sprechen bereits davon, dass die neue Brücke, die für den Ausbau der Bergischen Allee von der Bahn errichtet wurde, längst ein Fall für den Sanierer ist, wenn der Anschluss der Landstraße an die Prof-Sudhoff-Straße nach über 20 Jahren Planung tatsächlich gelingt.

Wobei nicht klar ist, ob damit die Qualität von Bahn-Bauwerken in Zweifel gezogen wird oder mangelndem Vertrauen in die Termintreue des Landesbetriebs Straßen NRW Ausdruck verliehen wird.

Tatsache ist, dass die Brücke seit Wochen fertig ist und sich seitdem nichts mehr tut. Der Grund grenzt schon an eine Sensation: "Wir sind ein halbes Jahr früher als geplant fertig geworden", sagt Bahn-Sprecher Udo Kampschulte. Über-Pünktlichkeit ist für das Verkehrsunternehmen nun wirklich keine Selbstverständlichkeit.

Da wohl auch der Landesbetrieb das Einhalten eines Termins nicht mit der Bahn verknüpfen mochte, "wird es wie geplant erst im März 2010 mit dem Ausbau des letzten Teilstücks der Straße weitergehen", sagte am Donnerstag Roland Schmidt, Projektleiter beim Landesbetrieb Straßen NRW.

Ende 2010 bis Anfang 2011 "wollen wir fertig sein". Zweifel an diesem Zeitplan seien unberechtigt. "Das Geld ist da. Das hält jetzt keiner mehr auf", sagt Schmidt.

Bevor die Bergische Allee nach dem Austritt aus der Überführung mit einer Maximalsteigung von vier Prozent zur Prof-Sudhoff-Straße wird, haben die Landesplaner noch eine Hürde zu nehmen. "In Gesprächen mit der Stadt müssen Lösungen für eine Umleitung während der Bauarbeiten gefunden werden", so Schmidt. Schließlich seien das erhebliche Eingriffe in den Verkehr.

Wie das zu bewerkstelligen ist, sei Sache des Landesbetriebs und nicht der Stadt. "Er soll sich Gedanken machen, wie die Verkehrsführung aussehen kann", sagte Donnerstag Reinhard Diete, Leiter der Straßenverkehrsbehörde bei der Stadtverwaltung.

"Sicher ist, dass der Verkehr während der Bauphase aufrecht erhalten werden muss. Das kann nur mit provisorischen Anbindungen gehen." Umleitungen - etwa über Unterbach - schieden aus.

Wenn in gut einem Jahr die endgültigen Anbindungen an die Bergische Allee bestehen, wird es für die Lärm geplagten Anwohner der Hauptstraße nur graduell leiser. Zumindest die Verwaltung plant nämlich keine Umwidmung der Hauptstraße in eine verkehrsberuhigte Zone.

"Sie hat immer noch Zubringerfunktion für die Bergische Allee", sagte am Donnerstag Bürgermeister Arno Werner. Er verwies zudem auf die Betriebe an der Straße, die der Lieferverkehr erreichen muss.