Erkrath: Kita-Platz für Hannah gesucht
Nach 14 Monaten will Matthias Frank wieder arbeiten. Einen Platz in einer Kita wird er für seine Tochter wohl nicht bekommen.
Erkrath. Hannah ist 6 Monate alt. Betreut wird sie von Vater Matthias Frank. Der Ingenieur hat Erziehungsurlaub genommen, um seine Tochter zu versorgen. "Meine Frau ist Berufsschullehrerin und war die ersten zwei Monate zuhause." Ein Jahr will und kann er zuhause bleiben, bis dahin hat er mit seinem Arbeitgeber die Elternzeit vereinbart. Dann ist Hannah 14 Monate und die Eltern sind schon jetzt auf der Suche nach einer Betreuung.
Am liebsten würden die Franks ihre Tochter in einem Kindergarten unterbringen. In einer Kindertagesstätte haben sie schon nachgefragt, dort werden Kinder erst ab zwei Jahren aufgenommen. "Dann müssten wir irgendwie ein Dreivierteljahr überbrücken", sagt der Familienvater.
Dass es derzeit nur wenige Betreuungsplätze für unter Zweijährige in städtischen Einrichtungen gibt, weiß auch Ulrich Dahlmann, Abteilungsleiter Kindergartenwesen: "In den Kitas Falkenstraße, Kattendahl und Kreuzstraße können jeweils fünf Kinder unter zwei Jahren aufgenommen werden."
Hinzu kommen zwischen 30 und 40 Tagesmütter, die bei der U3-Betreuung mit dem Jugendamt zusammenarbeiten. "In welchen Bereichen zukünftig ausgebaut wird, muss die Politik entscheiden. Auf jeden Fall wollen wir bis zum Jahr 2013 die durch das Land vorgegebene Betreuungsquote von 32 Prozent erreichen", sagt Dahlmann. Laut mehreren Umfragen der Stadt seien die Eltern allerdings auch bisher mit dem vorhandenen Angebot zufrieden.
Für den Fall, dass es mit einem Kindergartenplatz nicht klappen sollte, denkt auch Familie Frank über die Möglichkeit nach, Tochter Hannah bei einer über das Jugendamt vermittelten Tagesmutter unterzubringen.
"Viele Eltern melden sich bereits kurz nach der Geburt ihres Kindes bei uns. Wir haben schon Anmeldungen bis zum Jahr 2011 vorliegen", so Sabine Lange von der städtischen Tagespflegevermittlung. Sie macht Hausbesuche bei den Tagesmüttern, die für das Jugendamt arbeiten. Um in die Kartei aufgenommen zu werden, müssen die Tagesmütter ein polizeiliches Führungszeugnis abgeben und einen Qualifizierungskurs absolviert haben.
"Ich schaue dann vor Ort danach, wo die Kinder schlafen und spielen, und ob die Sicherheitsvorkehrungen ausreichend sind", so Sabine Lange. Den Eltern empfiehlt sie, bei der Entscheidung für eine Tagesmutter auf ihr Bauchgefühl zu achten. "Viele Eltern sind anfangs verunsichert, weil die Betreuung in den Privaträumen stattfindet. Man sollte mehrere Tagesmütter kennenlernen und sein Kind mit einem guten Gefühl abgeben können", so die Mitarbeiterin des Jugendamtes.