Hochdahl: Bundesliga live statt Abhängen
Öffnungszeiten an Wochenenden werden zunächst in Hochdahl getestet.
Hochdahl. Fußball spielen können sie bereits. An der Sedentaler Straße gibt es zwei Bolzplätze, auf denen bei Wind und Wetter gekickt werden kann. Aber bald können sie auch zuschauen, wenn sich die Spieler ihres Lieblingsvereins Schalke 04 samstags so richtig ins Zeug legen, damit es diesmal endlich mit der Meisterschaft klappt.
Daniel Michel (15) und Sven Urbainczik (13) freuen sich jedenfalls darauf, dass das Jugendcafé an der Sedentaler Straße bald auch am Samstagnachmittag geöffnet werden soll. Und nicht nur das: Dort gibt es ab November die Bundesliga live und in Farbe.
"Wir brauchen noch einen Sponsor für den Fernseher. Wenn sich keiner finden sollte, greifen wir zur Not selbst in die Tasche. Daran soll die gute Idee auf jeden Fall nicht scheitern", sagt Jugendamtsleiter Uwe Krüger.
Die Stadt übernimmt außerdem die Kosten für Honorarkräfte, die für die zusätzlichen Öffnungszeiten am Wochenende beschäftigt werden müssen. "Wir können kein Komplettangebot für 24 Stunden machen, und es geht dabei auch nicht um einen hohen pädagogischen Anspruch", erklärt Krüger den ersten Schritt zur Öffnung der Jugendcafés an den Wochenenden.
An der Sedentaler Straße wird nun der Startschuss fallen, über mögliche Öffnungszeiten am Wochenende in anderen Einrichtungen wird bereits nachgedacht. "Dafür müssen aber erst noch Konzepte entwickelt werden", sagt Krüger.
Neben dem Bundesliga-Fernsehen möchten Jugendliche im Hochdahler Treff auch Kinofilme schauen. Dieser Vorschlag kommt aus dem Jugendrat. Über den Filmtitel soll auf einer Homepage abgestimmt werden. "Es muss aber zunächst noch die Höhe der Gema-Gebühren geklärt werden", sagt Krüger.
Die Idee, im Jugendcafé Liveübertragungen der Bundesligaspiele anzubieten, stammt übrigens von Annette Kirchhoff. Im Wohnzimmer der CDU-Politikerin versammeln sich jeden Samstag die Freunde der eigenen Kinder, um auf "Sky" die Bundesliga zu verfolgen.
Warum sollte das nicht auch ein Angebot für das Jugendcafé sein? Im Jugendhilfeausschuss gab es jedenfalls grünes Licht für die Idee. Und die Jugendlichen freuen sich nicht nur auf die Fußballübertragungen, sondern auch darüber, am Wochenende einen Treffpunkt zu haben. "Wir gehen sonst Fahrradfahren oder treffen uns irgendwo draußen", erzählen Daniel und Sven, wie sie ansonsten ihre Zeit verbringen.
Nun gibt’s ein Dach über dem Kopf und einen gemütlichen Platz zum Abhängen. "Wir setzen die Jugendlichen natürlich nicht einfach nur vor den Fernseher, sondern sind so auch immer nah dran an ihren Sorgen und Problemen", betont Jugendreferent Manuel Ellwanger.
Bis zum Ende der Bundesligasaison werden die Türen im Jugendcafé an der Sedentaler Straße jeden Samstag von 15 bis 18 Uhr geöffnet bleiben. "Nach der Pilotphase schauen wir, ob das Angebot angenommen wurde", kündigt Jugendamtsleiter Uwe Krüger an.