Hochdahl: Haus der Kirchen - Heirat und andere Konflikte
Das katholische Familienbüro in Hochdahl berät seit einem Jahr – und zieht eine positive erste Bilanz.
Hochdahl. Zelten mit dem Papa, ein Ausflug mit der Bibel in den Zoo oder eine Beratung in Rechtsfragen, zu gesunder Ernährung und für Migranten - was das katholische Familienzentrum anbietet, ist ein buntes Potpourri an Hilfestellungen in beinahe jeder Lebenslage.
"Wir haben Zeit, um zuzuhören, und wissen, wer helfen kann", formuliert Johannes Hoffmann das Erfolgsrezept der Einrichtung. Der ehrenamtliche Leiter des Familienbüros im Haus der Kirchen lächelt zufrieden. "2009 haben über 200Menschen unsere Beratungsangebote angenommen. Die Zahlen sagen uns: Der Weg war nicht umsonst; das ist keine Luftnummer."
Nur selten stoßen die Mitarbeiter an ihre Grenzen. "Ich führte einmal ein Telefonat mit einem verzweifelten Herren, dessen Tochter überstürzt heiraten wollte. Da konnte ich nichts anderes tun, als ihm zu erklären, dass seine Tochter eine erwachsene Frau ist - sie war nämlich 27 Jahre alt", erinnert sich Hoffmann nicht ohne ein Schmunzeln.
Am Donnerstag vor einem Jahr wurde das katholische Familienzentrum gegründet. "Wir stecken also sozusagen noch in den Kinderschuhen", sagt Hoffmann mit einem Augenzwinkern. Doch für den Vergleich mit dem Schuhwerk läuft die Einrichtung viel zu gut. "Einige Angebote aus dem vergangenen Jahr haben wir für das aktuelle Veranstaltungsprogramm zwar gestrichen, weil sie nicht angenommen wurden. Das kommt immer mal vor, zumal wir insgesamt rund 250 Seminare, Beratungen und Ausflüge im vergangenen Jahr anbieten konnten", erzählt Jutta Block.
Sie leitet gemeinsam mit Ute Dick die katholische integrative Tageseinrichtung St. Franziskus. Besonders gern seien die Veranstaltungen angenommen worden, die an Eltern sowie Kinder gerichtet waren. "Gemeinsame Aktivitäten oder auch Seminare für Eltern, bei denen eine Kinderbetreuung in der Zeit sichergestellt ist, haben wie deshalb verstärkt aufgenommen."
700 Exemplare des Programms für September bis Dezember wurden verteilt. Hoffmann: "Sie liegen aber auch in Kitas, Kirchen, im Haus der Kirchen und im Bürgerbüro aus." Die Angebote richten sich nicht nur an diejenigen, deren Kinder eine der zugehörigen Einrichtungen besuchen. "Es können alle kommen, egal ob katholisch, evangelisch, ob Moslem oder orthodox", sagt Ilona Wieden, Leiterin der Kita Roncallihaus.
Gleiches gilt auch für die Kindergärten: "Wir haben zwar den Auftrag des Bistums, zuerst die katholischen Kinder aufzunehmen, aber wir lassen keine freien Plätze unbesetzt", betont Wieden. So sind in den Einrichtungen in Millrath und der Sandheide nur etwa 50 Prozent der Kinder katholisch.
Insgesamt gehören vier Einrichtungen zum Familienzentrum, neben der Kita St. Franziskus und dem Familienbüro auch die Tagesstätten Heilig Geist und Roncallihaus. Gemeinsam haben sie nicht nur ein Logo, sondern auch das Ziel, für die Bürger Hochdahls da zu sein. "Für die Kinder genauso wie für die Eltern und Großeltern", betont Block. "Jede Einrichtung hat ihren eigenen Schwerpunkt, aber wir treten gemeinsam auf."