Höhepunkt in Mettmann - Die ganze Stadt ist richtig jeck
Zum jecken Höhepunkt in Mettmann kamen Samstag Tausende zum bunten Zug.
Mettmann. Unter dem Motto „Ob jeck, ob heiter — bei uns geht’s immer weiter“ haben rund 800 Jecken Samstagnachmittag am Karnevalszug teilgenommen, mit 15 Wagen-Gespannen, drei Musikkapellen und vielen Fußgruppen. Organisiert wurde er wie im Vorjahr von Jens-Christian Holtgreve, André Clasen, Matthias Röhr und Axel Ellsiepen, den Rettern des närrischen Zuges, nachdem die KG Rot-Weiß im vergangenen Jahr aus der Zugorganisation ausgestiegen war.
Die Stimmung unter den Tausenden von Jecken war prächtig, denn jede Menge Kamelle, Schokoriegel, T-Shirts, Kartoffeln und Äpfel wurden unters Volk gebracht.
Trotz des Schmuddelwetters war halb Mettmann auf den Beinen und wartete auf der neuen, rund 2,4 Kilometer langen Wegstrecke auf den Zug. Selbst das Fernsehen ließ sich das jecke Spektakel nicht entgehen. Ein Kamerateam des WDR drehte vor Ort.
Das Besondere am Mettmanner Karnevalszug ist, dass es keine Sponsoren gibt. „Alle greifen ins eigene Portmonnee“, sagte Zugleiter Jens-Christian Holtgreve, „die Vereine sind mit Herz dabei.“ Und die Teilnehmer strozten einmal mehr vor jecker Kreativität. Die Donnerstagsmädels von Mettmann-Sport machten sich schon Monate vor dem Zug Gedanken über ihre Kostüme. „Im Sommer haben wir überlegt und so während der Sportstunden viel zu viel getratscht“, sagte Petra Schwarzinger lachend. „Diesmal haben wir uns passend zu den Temperaturen das Motto Eiszeit gesetzt.“ Die „Mädels“ gingen als riesengroße Eistüten mit Sahnehäubchen, Früchten und Waffeln.
Bürgermeister Bernd Günther fuhr auf dem CDU-Wagen mit „Angies Eurofightern“: „Wir wollen zeigen, dass Angela Merkel den Euro unterstützt und es aufwärts geht.“ Die teuflischen Genossen der SPD waren mit ihrem Wagen unter dem Motto „Mettmann — eine höllische Baustelle“ lokaler als die CDU. Sie spielten auf die vielen Baustellen und vor allem auf die Bauruine an der Talstraße an.
„Der Karneval in Mettmann ist richtig schön lebhaft“, meinte Eckard Wagner von der Fußtruppe des Mehrgenerationenhauses überzeugt. „Letztes Jahr war ich in Wuppertal. Wenn man da Wuppdika ruft, wird man komisch angeguckt. In Mettmann rufen alle fröhlich Helau. Die Stimmung ist einfach herzlicher.“
Die Helfer der DRK sorgten für die Sicherheit. „Wir sind mit viel Spaß dabei. Wir helfen gerne“, meinte der Rotkreuzler Christiane Herbrand.
Für viele Familien mit kleineren Kindern ging es nach dem Zug noch in die Stadthalle zur Kinderkarnevalsparty von Mettmann-Sport. Auch für Tim Kevin Jaitner (10): „Heute ist ein schöner Tag. So viele tolle Kostüme und ein langer Karnevalszug. Ich freue mich schon total auf die Party, aber auch auf zu Hause, weil ich da alle meine Süßigkeiten auspacken kann.“
Klaus Kleemann, verkleidet als flammendes Inferno, tanzte unterdessen mit seinem Sohn Nico (10) auf dem Bürgersteig. „Die Musik ist super. Durch das Konfetti ist alles schön bunt, und ich habe eine wunderschöne Schafspardose gefangen“, sagte Nico. Im Anschluss an den Zug wurde auf dem Jubiläumsplatz bei Musik und ausgelassener Stimmung weitergefeiert. Und ein Teil der Zugteilnehmer traf sich nach 16 Uhr zur närrischen Party in den Räumen der Gesellschaft Verein.