Kinder bauen Mittelalter-Stadt
Beim Sommerferienspaß entsteht ein eigenes Dorf.
Wer an Mittelalter denkt, assoziiert hübsche Burgfräulein und tapfere Ritter, die sich stundenlang mit Minnesang anschwärmen und über luftige Zinnen springen. Ganz so war es wohl früher nicht, „aber das ist egal, wir machen unsere eigene Zeitreise“, wie Finja und Jakob erklären.
Zusammen mit etwa 100 anderen Kindern verwandeln die beiden zurzeit den Bolzplatz hinterm Konrad-Heresbach-Gymnasium im Sommerferienspaß namens Bauspielplatz in eine mittelalterliche Stadt. Nicht irgendeine, sondern Medamana - wie Mettmann damals genannt wurde.
„Das beste am Bauspielplatz ist das Bauen“, erklärt Sarah (9) mit einem Unterton der Entrüstung über die Naivität der Nachfrage. „Wofür kommt man sonst her?“ Ebenso wie Lars und Christoph (beide 12) ist sie ein „alter Hase“. „Wir sind schon länger mit bei dem Sommerspaß dabei als mancher von den Mitarbeitern“, erklärt Lars.
Er und sein Kumpel Christoph bauen mit Feuereifer an einer Art Ritterburg. „Das haben wir uns alleine ausgedacht“, sogar die Skizzen als architektonische Baupläne hatten sie im Vorfeld zu Hause erstellt. Dann allerdings mussten ein paar Kleinigkeiten korrigiert und neustrukturiert werden, wobei Bauspielplatzchef Markus Kier half.
Bis zu 173 Kinder haben sich seit dem Start bereits aktiv ins Thema Mittelalter eingebracht. Voraussetzung zum Mitmachen sind eine Anmeldung im Jugendhaus, Spaß an der Sache und festes Schuhwerk. Aus ausrangierten und gespendeten Europaletten entsteht eine eigene Stadt.
Mal wird unter Aufsicht von Dominik, der bei der Freiwilligen Feuerwehr ist, ein kleines Feuerchen entfacht, um daran Stockbrot zu backen. Mal werden Hexensalben hergestellt. „Dafür haben wir Kamillenblüten und Basilikum aus dem Kräutergarten genommen.“
In Phase eins wird gebaut, in Phase zwei wird dann das pädagogische Rahmenprogramm ausgeweitet. Vor allem kommen jetzt erst mal interessante Sachen wie der Grüne Bogenschütze an den Start, denn etwa 50 Kinder erlernen in der „Kleinen Bogenschule“ den korrekten Umgang mit Pfeil und Bogen.
Außerdem kann in einer mobilen Schmiede gewerkelt werden, es werden Ritterschilde gebastelt, aus Naturfarben Bilder gemalt und auch zum Spektakel passende Kostüme gefertigt. Zum Abschlussfest im August wird dann die Ritterstadt präsentiert.