Sexualisierte Gewalt im Kreis Mettmann Unterstützung für Opfer von Gewalt

Kreis Mettmann · Die Opfer sind meistens Frauen. Sie werden angeschrieben, geschlagen, sexuell misshandelt. Nur weniger suchen sich professionellen Rat. Beim Fachtag des SKFM hieß es: Die Dunkelziffer ist sehr groß.

Die SKFM-Vorstandsvorsitzende Lilo Löffler.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

(Red) Mit dem Fachtag „Traumasensibel handeln“ hat sich der SKFM Mettmann informiert und die Unterstützung von Gewaltopfern geschult. Insgesamt 1123 Frauen aus dem Kreis Mettmann hat das Gewaltschutz Zentrum des SKFM Mettmann im Jahr 2022 beraten. Die Anzahl der Betroffenen liegt deutlich höher. Eine Studie des Bundeskriminalamts, BKA, zeigt, dass nur elf Prozent der betroffenen Frauen professionelle Beratung in Anspruch nehmen.

Um die Dunkelziffer aufzuhellen, leistet die Arbeit des SKFM Mettmann einen wichtigen Beitrag. Dies würdigte Innenminister Herbert Reul, der anlässlich des SKFM-Fachtags „Traumsensibel handeln“ ein Grußwort verlesen ließ. Der Kreis Mettmann hatte für diese Veranstaltung, zu der Referentinnen aus den Bereichen Strafrecht sowie Traumapädagogik eingeladen waren, den großen Sitzungssaal zur Verfügung gestellt. Dieser war bis auf den letzten Platz gefüllt. Eine große Anzahl von Fachkräften aus den Bereichen Polizei, Medizin, Justiz und Pädagogik sowie Psychologie widmete sich dem komplexen Thema „Strafverfolgung und Trauma“. „Dies ist besonders wertvoll, da jede Profession eine einzigartige Perspektive und spezifische Fähigkeiten mit sich bringt. Nur gemeinsam schaffen wir es, Betroffene zu begleiten, ihr Schweigen zu überwinden“, sagte SKFM-Vorstandsvorsitzende Lilo Löffler. Kreissozialdezernent Marcus Kowalczyk hob die vertrauensvolle Zusammenarbeit im Bereich Gewaltschutz zwischen Kreis und SKFM Mettmann und die stetige Weiterentwicklung der Angebote hervor. Die Anonyme Spurensicherung nach Sexualstraftaten (ASS) ermögliche Betroffenen eine gerichtsverwertbare Spurensicherung mit der Option einer Anzeigenerstattung. Gemeinsam mit Fachkräften wurden arbeitsplatzspezifische Strategien zum Umgang mit Traumatisierung erarbeitet. Weitere Informationen geben die SKFM-Fachberaterinnen telefonisch unter 02104 1419226 oder per E-Mail unter sexualisiertegewalt@skfm-mettmann.de erreichbar. Informationen auch unter