Lustwandeln zur Winkelsmühle

Ein Osterspaziergang startet in Mettmann-Süd und geht dann über Gut Thunis ins Düsseltal zum Haus Wanderclub.

Foto: Dietrich Janicki

Rund um Mettmann zieht sich ein Grüngürtel. Wer gerne zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, hat die Möglichkeit, ausgedehnte Spaziergänge oder Radtouren zu unternehmen. Ein Rundweg ist nahezu ein Klassiker. Er startet in Mettmann-Süd an der Schumannstraße und führt dann über eine Treppenanlage zur Hufe.

Die kleine Siedlung hat eine bewegte Geschichte. Früher trafen sich Mettmanner in der Gastwirtschaft „Zur Hufe“. Es war Gottfried Ellenbeck, der das Haus aus Düsseler Kalksteinbruchsteinen im Jahr 1846 erbaut hatte. Ende des 19. Jahrhunderts baute der Inhaber eine Kegelbahn. Die Bahn bestand nicht überall aus Holzbohlen, sondern zur Hälfte aus gestampftem Lehm. „Die Kegelbahn war um vieles kürzer als andere Bahnen, und so kam es vor, das besonders „gute“ Kegler die Kugel so wuchtig warfen, dass sie die hintere Bretterwand durchschlug und dann auf der Kuhweide des Bauern Lüneburg gesucht werden musste.

Ernst „Ata“ Birkenkamp führte die Gastwirtschaft mit dem herrlichen Gartenlokal von 1956 bis zum Jahr 1993. Ein paar Meter entfernt befanden sich die Evangelische und Katholische Schule auf der Hufe. Das Schulgebäude der Evangelischen Schule wurde am 20. Oktober 1837 eingeweiht. 1881 wurde in einem weiteren Gebäude die katholische Volksschule eröffnet.

Weiter geht es über einen alten Feldweg in Richtung Gut Thunis. Am Schragen geht es rechts ab Richtung Gut Thunis. Rund 200 Meter entfernt in Richtung Düsseltal befindet sich das alte Gut Thunis. Vor zwölf Jahren begann Hasso von Blücher, Eigentümer des alten Hof Thunis im Düsseltal, die denkmalgeschützte Wohnanlage von Grund auf zu sanieren. Mittlerweile ist das Projekt abgeschlossen.

Dort, wo heute die Thunisbrücke existiert, befand sich früher eine Furt. Spannend wird die Geschichte im Jahr 1926: Die Familie Körsgen kam vom Bauernhof Schlosserhütte bei Gruiten. Sie siedelte um: Zwölf Fuhrwerke mit Inventar, Erntemaschinen, Tieren zogen zum Hof Thunis. Die Bauern der Nachbarhöfe halfen. Werner Einloos übernahm den Bauernhof in den 80er Jahren.

Über die Thunisbrücke geht es in Richtung Winkelmühle. 1387 wird sie erstmals urkundlich erwähnt, in einer Liste der Zehntabgaben, die an das Stift Kaiserswerth gehen. 100 Jahre später erhält die Mühle durch den Herzog die Mahlrechte verliehen. Diese Regelung wurde durch Herzog Wilhelm III von Jülich-Berg 1547 aufs Neue bestätigt. Unter den Kriegswirren des 17. Jahrhunderts hat die Winkelsmühle stark gelitten. In einem Bericht von 1672 wird beschrieben, dass das Wohngebäude abgebrannt ist, die Scheune zusammengefallen und die Mühle selbst nicht mehr genutzt werden könne.

Übrigens: In den 30-er Jahren diente der Teich als Naturfreibad

Als der Mahlzwang mit der französischen Zeit wegfiel, war die Mühle nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben. Notwendige Reparaturen konnten nicht geleistet werden, die Mühle wurde daraufhin 1802 versteigert. Ende des 19. Jahrhunderts und im 20. Jahrhundert diente die Winkelsmühle als Ausflugslokal. Nach einem Brand wurde das Mühlengebäude 1971 umfassend renoviert. Ein weiterer Umbau erfolgte 1996. .Weiter geht es ander Düssel entlang zum Haus Wanderclub. Der Rundweg führt den Berg hinauf an wunderschönen alten Buchgen vorbei. Schließlich kehrt man über den Südring zur Hufe und wieder zum Ausgangspunkt zurück.