Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine Neue Plattform „Hilfe in Mettmann“

Mettmann · Um Geflüchtete besser und schneller unterstützen zu können, wurde die Plattform „Hilfe in Mettmann“ gegründet.

 Matthias Bojar (re.) und Stefan Osthaus haben die Plattform hilfe-in-mettmann.de in enger Abstimmung mit der Stadt gegründet.

Matthias Bojar (re.) und Stefan Osthaus haben die Plattform hilfe-in-mettmann.de in enger Abstimmung mit der Stadt gegründet.

Foto: Valeska von Dolega

Aktuell im Angebot sind Babybekleidung, ein Gartenklapptisch, Toaster und Römertopf. Gesucht werden Kühlschränke, Matratzen, komplette Küchen, immer wieder Fahrräder, Waschmaschinen und TV-Geräte. Wie früher bei Kleinanzeigen in der Rubrik „helfen und schenken“ funktioniert die Plattform „Hilfe in Mettmann“. Kreateure dieser Kleiderkammer 2.0 sind Stefan Osthaus und Matthias Bojar.

„Wir haben die Erfahrungen, die wir 2015 in der Flüchtlingswelle machten, gesammelt und einen Schritt weiter gedacht“, beschreibt Stefan Osthaus den Online-Marktplatz. „Damals haben wir unendlich viel Zeit damit verbracht, Kleiderspenden zu sichten, zu sortieren, zu lagern und zu verteilen“, erinnert er sich. Als am 24. Februar der Ukraine-Krieg Geflüchtete auch nach Mettmann führte „und sich sofort eine immense Spendenbereitschaft der Leute abzeichnete, wollten wir etwas Zeitgemäßes auf die Beine stellen“, sagt er. 

Denn bis dahin posten manche, was sie an Geflüchtete abgeben wollten, andere standen mit tütenweise Spenden vor Kirchentüren – viele Leute wollten Geflüchtete unterstützen, wussten aber nicht wie. „Also war klar: Etwas Virtuelles muss her“, eine Plattform nicht nur für Bekleidung, sondern so ungefähr für alles andere, was es zum Leben braucht.

Über das vom Land NRW aufgelegte Förderprogramm „2000 x 1000 Euro für das Engagement“ gab es Geld zur Programmierung der Plattform. „Das ging alles ganz schnell“, erinnert sich Stefan Osthaus an Kontakte in Freundeskreis und ein Netzwerk, beispielsweise zu Web-Designer Matthias Bojar. Er erarbeitete das Konzept der Plattform und machte sie netzfertig. Eingebunden sind längst auch Dagmar Pape und der Integrationsrat Mettmann, damit auch Einrichtungen wie Diakonie und Caritas sowie Sozialplanerin Nicole Faber-Zisselmar.

„Wir wollten etwas bauen, das über den Moment hinausgeht.“ Hinter den Kulissen werden weitere Angebote entwickelt. Weil es zurzeit richtig schwer ist, an taugliche neue Fahrräder zu kommen, wird beispielsweise überlegt, eine Art Repair-Café einzurichten.

Zunächst soll das Helfen-Schenken-System etabliert werden. Jedermann kann kostenlos Angebote oder Gesuche ins Online-Portal stellen. Ist ein Angebot vergeben, reicht ein Klick – und die Anzeige ist gelöscht. Zu den erwartbaren Bitten um Hausrat, Garderobe und Fahrräder sind auch Wünsche nach Ehrenamtlern zur Vermittlung von Sprachkenntnissen und die Suche nach Menschen, die die Hunde von Geflüchteten aufnehmen, verzeichnet.

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