Martini-Markt in Mettmann: Ein Markt wie im Mittelalter

ME-Impulse organisiert den ersten Martini-Markt. Auf der Versammlung der Mitglieder ging es auch um die Beiträge.

Mettmann. Alles wird teurer - auch die Mitgliedschaft in der Werbegemeinschaft "Mettmann Impulse". Doch die gut 50 Mitglieder, die zur Generalversammlung ins Best Western Hotel gekommen waren, stimmten der ersten Beitragserhöhung seit 1994 bei nur drei Enthaltungen ohne Murren zu.

Mit so wenig Widerstand hatte Vorsitzender Peter Ratajczak nicht gerechnet, zumal es um die Zahlungsmoral der Mitglieder wie zuletzt beim verkaufsoffenen Sonntag am ersten Maiwochenende nicht gerade gut bestellt war.

Im neuen Vorstand müsse darüber gesprochen werden, "ob wir uns verkaufsoffene Sonntage überhaupt noch leisten können", sagte Ratajczak, "denn die haben die Kasse geschröpft, weil immer Trittbrettfahrer dabei sind, die keinen finanziellen Beitrag leisten". Im Rechenschaftsbericht wies er darauf hin, dass die Kosten in den vergangenen 16Jahren mächtig gestiegen seien.

"Damals gab es aber keine verkaufsoffenen Sonntage, keine Geschäftsstelle mit einer Mitarbeiterin und keinen Internetauftritt." Und mit Hertie habe "ME-Impulse" einen großen Beitragszahler verloren. Zudem sinkt die Zahl der Kaufleute Jahr für Jahr. Ratajczak: "Von 136 Mitgliedern haben wir noch 37 Einzelhändler."

Die zahlen den höchsten Mitgliedsbeitrag: bislang 184 Euro, künftig 240 Euro im Jahr. Für Mitglieder ohne Ladengeschäft (84 Dienstleister, zehn Freiberufler und fünf Vereine) steigt der Beitrag von 92 auf 120 Euro. Mit dem neuen Bürgermeister und dem neuen Rat läuft es aus Sicht der Werbegemeinschaft noch nicht rund, Ratajczak sagte aber kopfnickend zu Bürgermeister Bernd Günther: "Aber das wird schon."

Was in Mettmann fehle, sei ein professionelles Stadtmarketing. "Na klar kostet das was. Aber dafür gibt es doch auch was. Das haben uns Ratingen, Hilden oder Langenfeld bewiesen." Während in diesen Städten das Stadtmarketing Feste und Veranstaltungen plane, an denen sich die Werbegemeinschaften beteiligten, müsse "ME-Impulse" alles selbst machen. Ratajczak: "Wir brauchen alle kreativen Kräfte."

Deshalb dürfe auch der Verkehrsverein "nicht platt gemacht werden". Inzwischen laufen die Planungen für den ersten Mettmanner Weinsommer auf Hochtouren. Zwölf Winzer aus wichtigen deutschen Anbaugebieten werden vom 2. bis 4. Juli Wein auf dem Markt in der Oberstadt anbieten.

Vorstandsmitglied Jens-Christian Holtgreve: "Wir werden den Weinsommer als Familienfest veranstalten. Während die Kinder betreut werden, können die Eltern zur Weinprobe." Zum Wein werden an acht Ständen Speisen angeboten. Dazu wird die Stadt am Sonntag ihre Kunstmeile durchführen.

Anfang November gibt es erstmals einen Martini-Markt mit mittelalterlichem Ambiente. Der Blotschenmarkt findet wieder rund um St. Lambertus statt. Die Entscheidung, den Markt von zehn auf 17 Tage zu verlängern, sei richtig gewesen, so Ratajczak. Während früher immer Standbetreiber gesucht werden mussten, gebe es jetzt Anfragen von Händlern, die nach Mettmann kommen wollen.