Interview "Ganz privat" mit Sandra Pietschmann „Sich selbst nicht so wichtig nehmen“

Interview | Mettmann · Seit November 2020 leitet sie als Bürgermeisterin die Geschicke der Stadt Mettmann.

Bürgermeisterin Sandra Pietschmann ist gern in Bewegung.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)/Köhlen Stephan (teph)

Was ist das Erste, das Sie morgens nach dem Aufstehen tun?

Sandra Pietschmann: Ich versuche, wohltuend den Tag zu beginnen. Dazu gehört mein Morning Workout. Das umfasst vom Sonnengruß bis Dehnübungen einiges. Das Ritual ist neu in mein Leben gekommen.

Was ist Ihr liebster
Moment des Tages?

Pietschmann: Tatsächlich gibt es mehrere Momente. Einer ist morgens bei der Fahrt entlang der Felder – den Tag vorbereitend, einfach die schöne Natur rund um unsere Stadt genießend. Da kurbele ich das Fenster im Auto runter und denke: „Boah, was für ein schöner Weg zur Arbeit!“

Ihr Job ist nicht gerade unanstrengend, wie tanken Sie wieder Energie auf, Frau Pietschmann?

Pietschmann: Mit den Skates um den Baldeneysee, späte Spaziergänge am Abend. Skaten ist eine alte Leidenschaft, die begann, als ich mit fünf Jahren zu Ostern Rollschuhe bekam. Über Rollerblades führte dann der Weg zu Inlineskates. Als ich in Hamburg lebte, düste ich rund um die Außenalster, jetzt geht es bevorzugt um den Baldeneysee.

Dem Vernehmen nach haben Sie also eine hohe Affinität zu Sport. Welche Sportart mögen Sie denn am liebsten?

Pietschmann: Skaten macht mir besonders viel Spaß. Aber ich wandere auch gerne. Nicht bloß in den Ferien. Den Neanderland Steig erkunde ich zusammen mit meiner Familie und Freunden gerne am Wochenende, da haben wir schon viele Kilometer absolviert. Und wenn es die Zeit erlaubt, mache ich morgens Yoga.

Was würden Sie
gerne können?

Pietschmann: Saxofon oder Kontrabass spielen. Meine musikalischen Fähigkeiten halte ich allerdings für begrenzt. Ich konnte mal Gitarre spielen. Aber wenn ich wirklich richtig Zeit für etwas Neues hätte, würde ich gerne Fechten lernen. Beim Fechten geht es um Konzentration auf den Punkt – im wahrsten Sinne – das gefällt mir.

Was ist Ihr größter Traum?

Pietschmann: Zeit zu haben, durch die Welt zu bummeln. Und die Zeit und Möglichkeit zu nutzen, andere Menschen und Kulturen kennenzulernen.

Was ist Ihre
schlimmste Angst?

Pietschmann: Aufzug im 40. Stock und er steckt fest.

Was (oder wer) hat sie
am meisten geprägt?

Pietschmann: Mein Vater – ein Fels in der Brandung. Ein Meister der Gelassenheit, das kann ich jetzt sehr gut gebrauchen.

Wem sollte besser
zugehört werden?

Pietschmann: Der Jugend. Denn sie ist die Generation, die unser Erbe antritt.

Was ist das Wichtigste, das Sie in Ihrem Leben gelernt haben?

Pietschmann: Sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen, Vertrauen zu schenken und loszulassen, Prozesse und Personen zu begleiten. Die Ergebnisse sind überwältigend.

Könnten Sie eine Sache in der Welt verändern, welche wäre das?

Pietschmann: Den Klimawandel stoppen. Das hätte positive Auswirkungen auf viele Herausforderungen unserer Zeit.

(von)