Mettmann. Die Anwohner der Breite und Johannes-Flintrop-Straße sähen den Baubeginn der Umgehungsstraßen lieber heute als morgen. Doch es fehlt - wie üblich - das Geld. Fördermittel vom Land sollen Abhilfe schaffen. Am Montag schaute sich Ministerpräsident Jürgen Rüttgers in Mettmann um: Mit Bürgermeister Bodo Nowodworski besichtigte er erst das Naturbad - in dessen Umbau vor einigen Jahren ebenfalls Fördermittel geflossen waren - um sich dann bei einem Stadtrundgang über die unsägliche Verkehrssituation aufklären zu lassen. "Die Situation ist für eine Kreisstadt unerträglich", so Nowodworski.
20 000 Fahrzeuge quetschen sich täglich durchs Nadelöhr
Schon am Jubiläumsplatz war trotz der frühen Uhrzeit gut zu sehen, mit was für einem Verkehrsaufkommen der Bereich zu kämpfen hat. "Noch ein, zwei Stunden später und hier ist noch mehr los", so der Bürgermeister. Von 20 000 Fahrzeugen jeder Größenordnung ist die Rede - pro Tag. Ein Verkehrsaufkommen, wie es auch eine kleinere Autobahn hat. Was Rüttgers sah, schien ihn zu überzeugen: Es sei wichtig, diese Situation aufzulösen, bei der sich täglich eine fünfstellige Zahl Autos durch ein Nadelöhr quetsche. Entlastung sollen die so genannte Seibel-Querspange und die Osttangente bringen. Die Flächen, die für den Bau dieser Umgehungsstraßen benötigt werden, gehören inzwischen der Stadt, würden dann aber an den Kreis übertragen werden. Auch die Umwidmung der L156 steht auf dem Plan - denn eine Umgehung wie die Seibelquerspange darf nicht zwei Landstraßen miteinander verbinden. Auf Höhe des alten Seibelgeländes soll die geplante Umgehung über die Böschung geführt werden - ein nicht ganz billiges Unterfangen. Im Raum steht eine Summe von sieben Millionen Euro. Die Fördermittel des Landes werden dringend benötigt. Rüttgers dazu: "Es ist gut, zu sehen, worüber diskutiert wird. Dann kann man an entsprechender Stelle ein gutes Wort einlegen."