Mettmann: DRK-Seniorentreff - Gerda Schlüter ist die gute Seele des Hauses
Gerda Schlüter feierte am Donnerstag ihr 40-jähriges Dienstjubiläum im DRK-Seniorentreff.
Mettmann. Als Gerda Schlüter jung war, wurden Senioren als Alte bezeichnet. Jetzt ist sie mit 81 Jahren selbst alt und eine Seniorin. Doch das ist der sympathischen Frau mit dem schneeweißen Haar egal. "Nein", sagt sie auf die Frage, ob die älteren Menschen früher anders alt waren als heutzutage. "Die Menschen waren damals genauso aktiv wie heute. Sie waren allerdings genügsamer. Aber schließlich gab’s damals auch viel weniger Freizeitmöglichkeiten als heute."
Am Donnerstag feierte Gerda Schlüter ihr 40-jähriges Dienstjubiläum beim DRK als Leiterin und "gute Seele" des DRK-Seniorentreffs, den sie 1967 als Altenstagesstätte mit aufgebaut hatte. Im Oktober 1969 wurde sie gefragt, ob sie nicht die Leitung übernehmen wolle. Sie wollte, und hatte manchmal ihre liebe Mühe "die 90 Damen", die regelmäßig zu den Treffen kamen, "in Schach zu halten".
Anfangs kamen nur Frauen in die Tagesstätte, später folgten ihnen die Männer. "Aber die waren immer für sich und haben immer nur Skat gekloppt. Was soll’n we bei die aulen Wiber, haben die immer gesagt", kallt Gerda Schlüter in feinstem Mettmanner Platt und lacht herzhaft.
Eigentlich stammt sie aus dem Harz. "Ich bin aber kein Harzer Roller mehr, sondern ein aule Mettmanner", sagt sie. Seit 1951 lebt sie in der Kreisstadt. 35 Jahre davon leitete sie den Seniorentreff. Und selbst jetzt noch kümmert sie sich um die Damen in der Donnerstagsgruppe, von denen einige dem Treff so lange wie sie selbst treu geblieben sind. Doch Gerda Schlüter musste auch schon von vielen Besuchern des Treffs Abschied nehmen. "Ich bin bei 189 Beerdigungen dabei gewesen."
Im Mittelpunkt steht Gerda Schlüter nicht gerne. Doch mit ihrem Humor und ihrer Lebensfreude haben sich stets die Menschen um sie herum versammelt. Sie gründete die DRK-Singgemeinschaft und organisierte viele Jahre lang die DRK-Bude auf dem Blotschenmarkt. Und nebenbei kümmerte sie sich auch noch um ihre Familie, zog zwei Kinder groß. Auch heute noch ist Gerda Schlüter eine Frau, die voller Tatendrang steckt und gute Laune am laufenden Band verbreitet.
Kein Wunder, dass die 81-Jährige noch lange nicht ans Aufhören denkt. Ihre Donnerstagsgruppe, mit der sie am Sonntag nach Bad Driburg fährt, bleibt sie so lange treu, "bis ich nicht mehr kann". Das Treppensteigen fällt ihr inzwischen schwer. Doch das Jammern ist nicht ihre Sache. Viel lieber macht sie einen Scherz oder flachst leidenschaftlich gern herum. Ohne sie wäre der Seniorentreff des DRK weiß Gott ärmer. Das wissen auch die Mitarbeiter.