Mettmann: Königshof-Galerie soll in einem Jahr eröffnen

Der Investor stellte am Dienstagabend seine neuesten Pläne vor.

Mettmann. Dass der Bonner Projektentwickler und Investor Phoenix development die Hertie-Immobilie gekauft hat, ist für Mettmann ein Glücksfall. Aus dem schmucklosen, mit Waschbeton verkleideten Baukörper aus der 70er-Jahren will das Bonner Unternehmen ein modernes, freundliches Einkaufscenter, die Königshof-Galerie, gestalten.

Am Dienstag wurde in einer Sondersitzung des Planungsaussschusses die aktuelle Planung vorgestellt. "Jetzt können wir optimistisch nach vorn schauen", kommentierte Ausschussvorsitzender Joachim Sander (CDU) das Konzept.

Die Untergangsstimmung in der Stadt, als Hertie verkündete, dass das Kaufhaus in Mettmann geschlossen werde, ist Vergangenheit. In etwas mehr als einem Jahr soll Mettmann ein Shoppingcenter haben, das nicht nur die Mettmanner in die Innenstadt, sondern auch Besucher von außerhalb anlocken soll.

Aus drei Objekten wird das Einkaufszentrum bestehen: dem Altbau, einem Neubau auf dem heutigen Parkplatz sowie einem Parkhaus mit direkten Zugangsmöglichkeiten auf allen Ebenen in die Geschäfte. Zwei Ankerbetriebe im Erdgeschoss bilden das Rückgrat des Zentrums werden.

Mit Rewe hat Phoenix development bereits einen Mietvertrag für einen 2.500 Quadratmeter großen Lebensmittelmarkt unterzeichnet, berichtete am Dienstag Stephan Schnitzler, Prokurist des Bonner Unternehmens. Auf weiteren 2.000 Quadratmetern soll Platz für einen Markt für Unterhaltungselektronik geschaffen werden. Dazwischen kommen ein 700 Quadratmeter großer Drogeriemarkt, eine Apotheke, Mode-Accessoires.

Im Obergeschoss sollen unter anderem hochwertige Modemarken, Schuhe, junge Mode, Damen-, Herren- und Kindermode sowie im Eingangsbereich Königshofstraße Dienstleister wie Reisebüro und Frisör hinkommen.

"Es wird keine Discounter geben, sondern nur hochwertige Geschäfte", erklärte Matthias Rusche von Rusche Retail Business Consultants aus Solingen, das die Vermarktung der insgesamt 12.000 Quadratmeter Handelsflächen übernommen hat.

Für viele der geplanten Geschäfte, die an der Einkaufspassage liegen, gebe es einen oder mehrere Interessenten. Rusche: "Diejenigen, die wir nicht unterbringen, können wir vielleicht ins Kö-Karree vermitteln." Dieses Projekt, eine Wohn- und Geschäftszeile mit rund 1.500 Quadratmetern Verkaufsfläche, will der Mettmanner Bauverein (MBV) von der Breite Straße bis hinauf zur Schulstraße umsetzen.

Die Brücke über die Talstraße ist auf Druck der Politik in die Planung der Königshof-Galerie mitaufgenommen worden. Dort, wo die Brücke auf das Gebäude stößt, soll ein Gastronomiebereich mit Terrasse entstehen.

Von dort aus können Kunden weiter durch die Passage, vorbei an der Rolltreppe, zur Königshofstraße gehen. Die Passage soll von 7 bis 22 Uhr geöffnet bleiben. Schnitzler: "Diese Passage ist eine ganz wichtige Verbindung zum Kö-Karree und weiter zur Innenstadt."

Die Anlieferung der Geschäfte und des großen Rewe-Marktes erfolgt über die Talstraße. Das Parkhaus mit Zufahrten über die Tal- und Königshofstraße bietet Platz für 500 Autos, mehr als der heutige Parkplatz.

Zum Wohnstift Haus Königshof wird das Parkhaus geschlossen. Zur Talstraße hin bleibt es offen. Von außen soll auch der alte Baukörper komplett erneuert werden. Das Dach soll geöffnet und durch Glaskonstruktionen Licht ins Einkaufszentrum bringen.

Wenn alle Läden im neuen Einkaufsviertel der Stadt eingezogen sind, "muss kein Mettmanner mehr nach Düsseldorf fahren, wenn er einkaufen will", sagte Projektentwickler Stephan Schnitzler.

Der Ausschuss stimmte der Planung zu. Die Stadt kann nun den Verkauf des städtischen Parkplatzes neben dem ehemaligen Hertie-Gebäude an die Phoenix development vorbereiten.