(eise) Wieder wurde die Grundschule Herrenhauser Straße als beste Grundschule des Landes NRW vom Landessportbund ausgezeichnet. Mehr als 113 Prozent ihrer Schüler legten das Sportabzeichen ab. Die interessante Prozentzahl resultiert daraus, dass das Schuljahr von Sommer bis Sommer dauert, das Sportabzeichenjahr dagegen dem Kalenderjahr entspricht, wie Schulleiterin Birgit Krohm weiß. Seit zehn Jahren leitet sie die Schule am Herrenhaus, und ihr liegt es am Herzen, der zunehmenden Bewegungsarmut entgegenzuwirken, besser noch: vorzubeugen.

Das Sportabzeichen ist deshalb fester Bestandteil des Lehrplans. Alle Kinder werden, ob mit oder ohne Handicap, mit allen Mitteln gefördert. Dabei sind die Disziplinen vielfältig, auch Tanzen und Seilspringen werden anerkannt. Kommt ein Kind mit der einen Disziplin nicht zurecht, darf es ausweichen, bekommt sogar zusätzliche Förderstunden, die von Lothar Mixa samstags ehrenamtlich angeboten werden. Für ihr sportliches Engagement wurden die Teilnehmenden jetzt ausgezeichnet. Dazu bekamen die Schüler der Klasse 4 b Besuch von Michael Weigerding, hauptamtlicher Geschäftsführer des Kreissportbundes, und Ulrike Schmidt, Sportabzeichenbeauftragte der Stadt. Mit der Ehrung gab es eine Spende des Landessportbundes in Höhe von 900 Euro. Das Geld soll in den Kauf neuer Sportgeräte wie Stelzen oder Bälle investiert werden, sagt Birgit Krohm. Ein besonderes Förderprogramm ist für das Fach Schwimmen eingerichtet. „Wer im Grundschulalter nicht schwimmen gelernt hat, lernt es nie mehr“, ist die Rektorin überzeugt. Die Quote spricht für sich: Nur zwei von 80 Kindern der Schule sind Nichtschwimmer. Sorgen bereiten zunehmend die adipösen Kinder.

Woran es beim Sportabzeichen oft mangelt, sind ehrenamtliche Helfer, denn alle Ergebnisse, die auf dem Sportplatz und im Schwimmbecken erreicht werden, müssen dokumentiert und dem LSB übermittelt werden. Allerdings nicht in diesem Jahr – Corona-bedingt fehlen die Trainingsmöglichkeiten fürs Abzeichen.