Mettmann: Lieder für den Wiederaufbau in Haiti

Chöre singen zugunsten der Opfer von Haiti. Die Besucher spenden für das Projekt „Bohnen für Bohnen“.

Mettmann. Wer sich unsicher ist, ob man in einer Kirche klatschen kann, darf oder sogar soll, der wurde am Sonntagabend einfach dazu mitgerissen. Beim Benefizkonzert für Haiti lieferten alle Beteiligten eine Leistung ab, die den Applaus wert war.

Bei einigen Gospelsongs wurden die zahlreichen Zuschauer sogar zur rhythmischen Mitarbeit per Hand animiert. Der Organist und Chorleiter von St. Lambertus, Matthias Röttger, präsentierte dabei nicht nur seine eigenen Gesangsgruppen, den Kirchenchor und die Jugendgruppe Jugend & Co. Auch der Gospelchor Good News und der Thom-Chor von St. Thomas Morus waren mit von der Partie.

Abgerundet wurde das musikalische Programm von der Sopranistin Ulrike Kemper, die von Röttger begleitet wurde. Unter dem Motto "Lieder für Haiti" wurden neue geistliche Lieder, Gospels und zeitgenössische Motetten dargeboten. Die Akustik in St.Lambertus wurde dabei voll ausgenutzt.

Aber, wie der Name schon sagt, war der Hauptzweck der Veranstaltung nicht die Musik allein. Vielmehr ging es darum, so viel Spendengeld wie möglich für den im Januar von einem Erdbeben erschütterten Karibikstaatinsel zu sammeln, da der Wiederaufbau dort sehr schwer voran geht.

Zwischen den Auftritten klärte Nicoletta Siepmann über die Lage in Haiti auf. Sie ist seit 1984 dem Projekt "Bohnen für Bohnen" verbunden, das seit Jahrzehnten von den Mettmanner Pfarrgemeinden Unterstützung erhält, und hat direkte Kontakte auf die Insel.

"Solche Nachrichten wie von dem Erdbeben sind immer furchtbar. Aber wenn man noch eine persönliche Verbindung in die Region hat, ist es besonders schlimm", erklärt sie. Auf Fotos konnte sie zeigen, wie schlimm zum Beispiel das Schulgebäude des Projekts betroffen ist. Es gab Tote und Verletzte.

Die Unterstützung von "Bohnen für Bohnen" mache Sinn, weil man die Organisation lange kenne und wisse, wo das Geld lande, sagte Siepmann. Außerdem verfüge man dort über die nötigen Strukturen.

"Das Land ist ja besonders arm dran, weil es als Kolonie und von Diktatoren geplündert wurde. Man hat momentan nicht mal eine halbwegs funktionierende Regierung", erklärt Siepmann. Deshalb ist sie auch mit dem Spendenergebnis der Veranstaltung zufrieden. "Es sind sage und schreibe 2214,70 Euro zusammengekommen", berichtet sie am Tag darauf.

Inge Tietz ist eine Besucherin, die dazu beigetragen hat. Sie hat mit ihrer Tochter Nathal gespendet. Das macht sie aber nicht erst seit dem Erdbeben, sondern schon vorher: "Ich finde das Projekt sehr gut. Und gerade, wenn solche Katastrophen passieren, muss man es noch mehr unterstützen."

Über weitere Unterstützung wird sich auch die Kirche freuen, die natürlich auch über das Konzert hinaus Spenden für "Bohnen für Bohnen" annimmt.