Mettmann: Die Schulleiter schlagen Alarm
Der Betrieb ist gefährdet – Rektoren wollen fünf Euro mehr für jeden Schüler.
Mettmann. Die Mettmanner Schulen schlagen Alarm. Sie sind nicht mehr in der Lage, mit den städtischen Zuschüssen die Kopierkosten zu zahlen. Die Schulen haben sich deshalb mit einem Hilferuf an Bürgermeister Bernd Günther und die Parteien gewandt, in dem sie fordern, die Pro-Kopf-Pauschale für die 4.023 Schüler um fünf Euro pro Kopf anzuheben.
"Der reibungslose Ablauf des Schulalltags ist nur sicher gestellt, weil die Eltern durch zusätzliche Kostenübernahme die Löcher stopfen", heißt es in einem Brief, den Rudolf Kirschner, Leiter des Konrad-Heresbach-Gymnasiums (KHG) und Sprecher der Mettmanner Schulen, unterzeichnet hat.
Die von der Stadt gezahlte Pro-Kopf-Pauschale decke bei weitem nicht die Kosten, die die Schulen zu tragen haben, um einen modernen, zeitgemäßen Unterricht durchführen zu können, warnen die Schulen. Zwischen 26 und 29 Euro zahle die Stadt im Schnitt pro Schüler an die Grund- und weiterführenden Schulen. Alle Kosten, die einen reibungslosen inneren und äußeren Ablauf des Schulalltags garantieren sollen, müssten als Schulbetriebsausgaben mit diesen geringen Mitteln bestritten werden. "Dazu gehört auch der Sprit, wenn unser Hausmeister mit dem kleinen Trecker den Schnee räumt", so Schulleiter Kirschner.
In vielen Bereichen seien die Kosten geradezu explodiert. Kirschner: "Bei den Grundschulen sind durch die Einführung des Englischunterrichts ab der ersten Klasse völlig neue finanzielle Belastungen hinzugekommen, während die weiterführenden Schulen nicht mehr in der Lage sind, die Kopierkosten zu decken."
Trotz der finanziell angespannten Lage der Stadt bitten die Schulen Stadt und Politik, die Pro-Kopf-Pauschale um fünf Euro pro Schüler zu erhöhen. "Sie würden damit ein wichtiges Zeichen für die Bildung in Mettmann setzen", sagen die Schulleitungen.
Zustimmung gab es von Ulrike Firnhaber-Sensen, die für die Stadtschulpflegschaft als beratendes Mitglied im Ausschuss Schule und Kultur sitzt. "Am KHG wird ein Großteil der Schulbetriebsausgaben über den Förderverein und die Eltern getragen. Und bedenken Sie, dass auch viele Familien in schwierigen finanziellen Situationen leben."
Eine Erhöhung der Pro-KopfPauschale würde eine zusätzliche Belastung für die Stadt von 20.200 Euro bedeuten. Kämmerer Reinhold Salewski warnte: "Die Aufwändungen müssen runter und nicht hoch, wenn wir bis 2014 einen ausgeglichenen Haushalt hinbekommen wollen. Ansonsten droht der Nothaushalt. Dann können Sie gar nicht mehr selbst bestimmen."
Davon unbeeindruckt forderte die SPD eine Erhöhung der Schulbetriebsausgaben um zehn Prozent, was Mehrkosten von 12.138 Euro für die Stadt bedeuten würde. Matthias Stascheit (SPD): "Mettmann tut im Bereich Bildung nach wie vor zu wenig." Die FDP stimmte gegen den Antrag der Genossen, UBWG und CDU enthielten sich. Mit den Grünen wurde der SPD-Antrag angenommen, muss aber noch durch den Rat.