Mettmann: Ehrenamtskarte kommt nicht

Auch eine Börse für Freiwillige ist der Stadt zu teuer.

Mettmann. Eine Ehrenamtskarte wie in Velbert, mit der ehrenamtliche Helfer für ihren Einsatz Vergünstigungen etwa beim Besuch des städtischen Hallenbades bekommen, wird es in Mettmann nicht geben. Die Mitglieder des Sozial- und Familienausschusses hatten sich in der Vergangenheit skeptisch zur Ehrenamtskarte geäußert.

Im vergangenen Jahr hatte die Stadt in einer kleinen Feierstunde 60 Ehrenamtler geehrt. Eine solche Veranstaltung soll es in diesem Jahr auch geben. Vereine und Verbände sollen der Stadt Personen benennen, die aufgrund ihres ehrenamtlichen Engagements eine Ehrung verdient haben. Dafür sind im vergangenen Jahr Kosten von 3.772 Euro entstanden.

Eine Ehrenamtsbörse, bei der die verschiedenen Institutionen ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten vorstellen und versuchen können, weitere Helfer zu finden, wurde aufgrund der Kosten und der geringeren Resonanz in anderen Städten verworfen. Die Verwaltung hatte ausgerechnet, dass die Kosten für eine solche Börse in der Neandertalhalle bei rund 15.000 Euro liegen würden.

"Eine Ehrenamtsbörse würde von uns als eine zusätzliche Belastung empfunden", sagte Barbara Schulenburg, 1. Vorsitzende des Kinderschutzbundes. Zudem, so Schulenburg, hätte der Kinderschutzbund beste Erfahrungen mit der Freiwilligen-Zentrale der Caritas gemacht, "auf die wir jederzeit zugehen und ganz genau sagen können, was für eine Person wir wofür brauchen und suchen".

Gegen eine Börse sprach sich auch Hildegard Arnold, Vorsitzende des Seniorenrates aus: "So einen Rummel für so viel Geld brauchen wir nicht. Eine Ehrung wie im vergangenen Jahr reicht da völlig aus."

Walter Tapper von der FDP ist anderer Meinung: "Ich glaube, man könnte auf diese Ehrung verzichten, oder sie in größeren Abständen durchführen." So beschlossen alle anderen Parteien, 3.600 Euro für die Ehrung der Ehrenamtler 2010 in den Haushalt einzustellen.

Ottokar Iven (CDU): "Es ist wichtig zu zeigen, dass die Stadt der ehrenamtlichen Arbeit einen hohen Stellenwert beimisst. Wir sollten nicht auf die Ehrung verzichten." Und Marc Heckroth, sachkundiger Bürger für die SPD, sagte: "Wir müssen gerade in finanziell schwierigen Zeiten das Ehrenamt hoch halten." Dem schloss sich auch Nils Lessing (Grüne) an: "Wir wären schon für die Ehrung."