Mettmann: Mehr Bürger wollen die Tonne
Recycling: Laut Verwaltung wird die Mülltonne immer beliebter und bringt viele Vorteile mit sich.
Mettmann. Bislang können die Mettmanner ihren Abfall entweder in grauen 60-Liter-Restmüllsäcken oder in 1100-Liter-Müllcontainern entsorgen. Nach Angaben der Stadtverwaltung haben sich in jüngster Vergangenheit Bürger gemeldet, die ihren Müll lieber in einer Tonne als in einem Sack entsorgen wollen. Das Thema kommt im Ausschuss für Bauen und wirtschaftliche Betriebe am Mittwoch, 15. September, (17 Uhr im Rathaus) auf die Tagesordnung.
Die Gründe, den Müll lieber in die Tonne zu stecken als in einen Sack, liegen für viele Bürger auf der Hand: weniger Hygiene- und Geruchsbeeinträchtigungen bei der Lagerung der Restmüllsäcke in der Wohnung oder im Haus, und weniger Unrat auf der Straße, wenn Elstern und Krähen die Säcke am Straßenrand aufreißen.
Müllsack oder Mülltonne? Vor drei Jahren hatte die Stadt im Abfallkalender eine Umfrage durchgeführt. Doch gerade einmal sieben Prozent aller Haushalte nahmen an der Abstimmung teil. Davon sprachen sich 76 Prozent für den Sack, 23 Prozent für die Tonne aus. Ein Prozent machte überhaupt keine Angaben. Im Jahre 2000 hatten sich 77 Prozent der Umfrageteilnehmer gegen die Einführung einer Mülltonne ausgesprochen.
Aus Sicht der Verwaltung ist die Abfuhr der Restmüllsäcke schon lange nicht mehr zeitgemäß und entspricht nicht dem neuesten Stand der Technik. Die Mitarbeiter des Baubetriebshofs, die die teils sehr schweren Säcke ins Müllfahrzeug werfen müssen, sind einer erheblichen Arbeitsbelastung ausgesetzt. Sie müssen jeden einzelnen Müllsack, der durchaus mehr als zehn Kilogramm schwer sein kann, in den Müllwagen werfen.
Die schwere Arbeit der Müllwerker könnte durch den Einsatz von Tonnen erheblich erleichtert werden. Und auch die Gefahr, sich an scharfen und spitzen Gegenständen in den Müllsäcken zu verletzten, könnte reduziert werden. Vor wenigen Wochen hatten sich zwei Mülllader an Glasscheiben, die im Sack stecken, die Hände aufgeschnitten.
Mit der Einführung von Tonnen - so die Verwaltung - könnte zudem die Tourenplanung und die Auslastung der Fahrzeuge optimiert werden. Zurzeit wird für das Einsammeln der Restmüllsäcke regelmäßig ein Fahrzeug mit drei Mitarbeitern an vier Tagen pro Woche eingesetzt, für die Leerung der Restmüllcontainer ein Fahrzeug mit drei Mitarbeitern an drei Tagen in der Woche. Mit Einführung einer zusätzlichen Restmülltonne könnten beide Fahrzeuge bezirksweise sowohl Säcke einsammeln als auch Tonnen und Container leeren. Die bisher getrennte Erfassung des Restmülls in Säcken und in Containern würde wegfallen. Dieses Verfahren wird bereits seit Jahren in Wülfrath praktiziert.
Deshalb empfiehlt die Verwaltung, die Mülltonne als zusätzliche Serviceleistung anzubieten. 60-Liter-Tonnen, 120- und 240-Liter-Tonnen könnten als Zweiradgefäße angeboten werden. Die Leerung würde 14-täglich erfolgen. Eine Tonne mit einem Volumen von 60 Litern entspräche einer Ausstattung mit 25 Müllsäcken, einer Tonne mit 120 Litern 50 Restmüllsäcken.