Entspannte Abkühlung in Mettmann Mit Schwung abtauchen im Naturfreibad

Mettmann · Die aktuelle Saison läuft bisher hervorragend: Ohne Konflikte und mit entspannter Atmosphäre. Allerdings bleibt der Parkraum ein Problem.

Haben jede Menge Spaß im Naturfreibad Mettmann:  von vorne Thorge (6), Malin (12) und Bo (12).

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Kinderlachen, Wasserrauschen, hin und wieder ein lautes „Platsch“, verursacht von einem der mutigen Turmspringer. Trotz bewölktem Himmel ist auch an diesem Freitag einiges los im Naturfreibad. Betriebsleiter Frank Fitsch blickt auf eine Badesaison, die optimistisch stimmt.

„Wir sind in diesem Jahr besonders stolz drauf, dass wir zur ersten Schönwetterperiode fertig waren und Pfingsten starten konnten“, verrät er. Schon der Saisonstart ließ also nach den harten Coronajahren 2020 und 2021 viel verheißen. Und tatsächlich: Bereits bis Mitte Juli zählt das Bad rund 24 000 Gäste. Besonders die familiäre Atmosphäre, der generationenübergreifende Badespaß lockt Besucher aus einer Vielzahl an Städten in das Naturfreibad – die vielen Autos mit fremden Kennzeichen auf dem Parkplatz beweisen es. Ausschreitungen, Rüpeleien und Auseinandersetzungen zwischen Gästen gibt es hier nicht, anders als es aus einigen anderen Freibädern zu hören ist. „Diese Zielgruppe gibt es eigentlich bei uns so nicht – hier sind überwiegend Familien“, sagt Fitsch.

Das freundliche Miteinander treibt Patricia Wellmann und Hannelore Metz fast täglich ins kühle Nass im Stadtwald. Kennengelernt haben sich die beiden ebenfalls dort. „Wir sind Stammgäste“, witzelt Wellmann. „Man ist eigentlich nie alleine hier“, fährt sie fort. Neben Hannelore habe sie einige generationenübergreifende Freundschaften im Freibad geschlossen. Zusätzlich zur angenehmen Atmosphäre sei zudem die gute Wasserqualität und -temperatur hervorzuheben: „Das finde ich gerade gut“. Hannelore Metz ist besonders von der weiten Grünanlage begeistert. Sie ist ein „Mettmanner Urgestein“ und schon vor 70 Jahren in den damaligen Bädern am Stadtwald geschwommen.

Auch Elvira Mandelik und ihre Enkeltochter Pia (8) sind nicht zum ersten Mal hier. Die Mettmannerinnen fühlen sich im Naturfreibad wohl, im erfrischend kühlen Wasser bekäme man „richtig Lust zum Schwimmen“, erzählt Mandelik. Pia hingegen gefallen die große Rutsche und „der Einer“ am besten. Die Sprungbretter scheinen bei den kleinen Besuchern besonders beliebt zu sein. Bo (12) verbringt neben der Rutsche seine Zeit im Freibad am liebsten am Drei-Meter-Brett. Seine Zwillingsschwester Malin (12) zieht es eher zum Wasserspielplatz hin. Etwas abgelegen von Becken und Sandstrand kann dort Wasser hochgepumpt und damit gespielt werden. Bo und Malin verbringen heute gemeinsam mit Thorge (6) und ihren Müttern den Nachmittag im Freibad, auch bei bewölktem Himmel wird viel gelacht und geplanscht.

Wo viele Familien baden, Kinder von Sprungtürmen springen und es große Rutschen gibt, dort ist auch reichlich Aufsichtspersonal gefragt. Da das Mettmanner Hallenbad in der Freibadsaison traditionell geschlossen bleibt, wechselt das dort beschäftigte Personal in den Sommermonaten ins Naturfreibad. Weil aber auch das bei der großen Fläche nicht ausreicht, unterstützt die DLRG am Wochenende ebenfalls. „Wenn Bedarf da ist, also gutes Wetter angesagt ist“, ergänzt Frank Fitsch. Besonders auffällig in dieser Saison: „Es war schon jeder, der Aufsicht führt, einmal im Wasser und musste Hilfe leisten“. Das wäre in den vergangenen Jahren nur durchschnittlich ein Mal in der gesamten Badesaison vorgekommen. Der Betriebsleiter begründet das unter anderem mit Heranwachsenden, die die eigene Ausdauer überschätzen und es dann nicht mehr alleine aus den tieferen Teilen des Beckens schaffen.

Jedes Jahr aufs Neue ist der Parkplatz vor der Anlage ein Problem. Autoschlangen, die bis auf den Hugenhauser Weg reichen, gehören an besonders heißen Tagen wie die Rutschen und die Sprungtürme zum Freibad dazu. „Die Parkplatzsituation von der Fläche her hat sich nicht geändert“, sagt Fitsch. Hinzu kommt: Mittlerweile reisen 80 Prozent der Besucher aus anderen Städten an – meistens mit dem Auto. Wie dieses Problem gelöst werden soll, ist nicht klar. Einfach machen es sich Mettmanner wie Hannelore Metz, sie kommt jeden Tag zu Fuß in die Anlage.