Schullandschaft Mettmann Verwaltung informiert über Standort Auf dem Pfennig

Mettmann · Der Masterplan Schule ist das Dokument, das derzeit in Mettmann am heißesten gehandelt wird.

Der Standort Auf dem Pfennig ist möglich geworden, weil die Stadt Flächen ankaufen konnte.

Foto: Valeska von Dolega

Als „Meilenstein in der Entwicklung der Mettmanner Schullandschaft“ wird die Standortfindung für die Gesamtschule bezeichnet. Wie ein Befreiungsschlag wirkt es, das Areal Auf dem Pfennig gefunden zu haben. Jetzt wurde Bürgern Gelegenheit gegeben, Fragen zu stellen. Wie zu erwarten war, sorgten sich die Anwohner vor allem um die Verkehrssituation, die sich drastisch ändern könnte, wenn die Gesamtschule in einigen Jahren eröffnet wird.

Der Aufstellungsbeschluss ist ein erster, aber wichtiger Schritt auf dem Weg zur neuen Gesamtschule. Von oben nach unten: Der Regionalplan weist die Fläche südlich der Sportanlage als „allgemeinen Siedlungsbereich“ aus, somit ist dort praktisch fast alles möglich. Im Flächennutzungsplan handelt es sich um landwirtschaftliche Fläche, sodass dieser nun angepasst wird. Der Bebauungsplan wird speziell für den Schulneubau aufgestellt. In der Reihenfolge der Bauleitplanung folgen als nächstes der Entwurfsbeschluss und die Beteiligung der Öffentlichkeit, bevor am Ende der Satzungsbeschluss stehen soll. Der Prozess kann mehrere Jahre dauern, da Gutachten erstellt, Genehmigungen erteilt und Entwürfe ausgearbeitet werden müssen. Der Stadt schwebt vor, die Gesamtschule als campusartige Anlage zu bauen, deren Gebäude sich ansprechend in die Topografie einfügen. Der Stadtrat muss nun erörtern, welche Bauweise es sein soll: konventioneller Klinkerbau, Holzhybridbauweise oder etwas ganz anderes? „Ihnen mag es wie kleine Tippelschritte vorkommen. Wir und auch ich sind der Meinung, dass wir schon einen großen Schritt getan haben“, sagte Bürgermeisterin Sandra Pietschmann.

Das gilt zwar auch für den Schulbau, bezog sich aber vor allem auf die Fragen der Bürger zur Verkehrssituation. Eine neue Schule würde für mehr Hol- und Bringverkehr zu den Stoßzeiten auf der Hasseler Straße sorgen, der Schulbus müsste angebunden und sichere Wege für Fußgänger und Radfahrer geschaffen werden. Riccarda Bläser, Anwohnerin und Beisitzerin im FDP-Ortsverein machte den Aufschlag: „Wie kommen die Kinder zur Schule?“ fragte die Rechtsanwältin und sprach von „Flaschenhälsen“ auf der Hasseler Straße. Nina Lajios, Amtsleiterin für Verkehr, Tiefbau und Grün erklärte, es habe bereits Verkehrszählungen gegeben, die in die Verkehrsplanung einfließen würden. „Das Ziel ist, die Gesamtschule dezentral anzubinden und alle Alternativen anbieten zu können“. Der technische Beigeordnete Tobias Janseps berichtete, es habe bereits Gespräche mit Straßen.NRW gegeben und man sei sich zwar nicht im Detail, aber im Groben einig. „Anbindungstechnisch ist das alles machbar“, versicherte Janseps. Ein Kreisverkehr sei angedacht.

Der Standort Auf dem Pfennig ist möglich geworden, weil die Stadt Flächen von Privat ankaufen konnte und noch weitere Flächen kaufen wird. „Wir kommen zum ersten Mal seit Jahrzehnten in die Vorderhand, was die Bevorratung und Entwicklung von Flächen angeht“, sagte Tobias Janseps. Zur Entwicklung der Flächen westlich der Hasseler Straße gehört auch die Sanierung des Stubbenhäuser Baches. Ohne diese ist dort nichts möglich. Den Schulbau betrifft das nicht, aber auch er muss entwässerungstechnisch geplant und an das vorhandene Regenrückhaltebecken angepasst werden. An der Südostspitze von Metzkausen soll außerdem ein neues Nahversorgungszentrum entstehen. „Es wird einen Supermarkt und weitere Läden geben, mit Wohnungen in den Obergeschossen. Die Investoren stehen schon Schlange“, versichert Tobias Janseps.

Die Öffentlichkeit soll kontinuierlich informiert werden. Der nächste Bürgerdialog findet Dienstag, 19. September, 18 Uhr, im Ratssaal statt, nach der gemeinsamen Sitzung von Schul- und Planungsausschuss am nächsten Donnerstag.