Mettmann soll Innenstadt stärken
Stadtentwickler empfehlen, die City attraktiver zu machen und die Nahversorger in den Stadtteilen weiter zu entwickeln.
Mettmann. Das „Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Stadt Mettmann“ von 2007 ist fortgeschrieben worden. Das war auch nötig. Denn zwischenzeitlich haben sich nicht nur grundlegende Veränderungen in der Einzelhandelsstruktur von Mettmann ergeben. So wurde die Königshof-Galerie eröffnet. Hinzu kommen anhaltende Anfragen von großen Handelsketten, die sich in der Peripherie Mettmanns ansiedeln wollen. Schließlich müssen der wachsende Online-Handel und der demografische Wandel berücksichtigt werden, sagt das CIMA Beratungs + Management, das das Einzelhandelskonzept fortgeschrieben hat.
Der zentrale Versorgungsbereich Innenstadt ist und bleibt der wichtigste Einzelhandelsstandort der Stadt Mettmann. Seine Bedeutung soll zukünftig gestärkt und nachhaltig ausgebaut werden, sagt Projektleiter Christoph Mathia. Gleichzeitig seien zentrenrelevante Neuansiedlungen außerhalb der Innenstadt restriktiv zu behandeln.
Aktuell liegt der Verkaufsflächenanteil der Innenstadt bei rund 44 Prozent am gesamten Einzelhandel im Stadtgebiet. Damit verfüge die Stadt bereits über eine vergleichsweise hohe Angebotsmasse innerhalb des Hauptgeschäftsbereiches. Es bestehe rein rechnerisch somit kein dringender Bedarf, weitere größere Verkaufsflächen in der Innenstadt zu realisieren.
Vielmehr gelte es, die vorhandenen Flächen im Innenstadtzentrum optimal zu präsentieren und dadurch die Attraktivität der Innenstadt als Handelsstandort weiter zu erhöhen. Zur Verdichtung des Einzelhandelsbesatzes in der Innenstadt sei idealerweise zunächst die Nachnutzung derzeit leerstehender Immobilien anzustreben. Dies könne auch den Abriss bestehender Bausubstanz zugunsten zeitgemäßer Handelsimmobilien bedeuten, solange dadurch der Denkmalschutz und das prägende Stadtbild nicht beeinträchtigt würden.
Als sogenannte Solitäre Nahversorgungslagen werden folgende Standorte im Stadtgebiet klassifiziert: Flurstraße (Rewe, Aldi), Blumenstraße (Netto), Champagne (Penny), Peckhauser Straße (Rewe, Aldi) und Seibelstraße (Lidl). „Die Standorte Champagne und Blumenstraße mit entsprechenden Einwohnerpotenzialen im unmittelbaren Nahbereich sind im Sinne einer wohnortnahen Versorgungssituation zu begrüßen und im Rahmen der Sicherung der örtlichen Nahversorgung weiter zu entwickeln“, heißt im Gutachten.
Aktuell erfülle der Umfang der Strukturen im Nahversorgungszentrum Florastraße die Mindestanforderungen. Doch eine Erweiterung des vorhandenen Edeka-Lebensmittelmarktes scheine weder innerhalb der vorhandenen Gebäudestrukturen, noch auf einem in räumlicher Nähe gelegenen Grundstück möglich. Und da feststeht, dass Edeka schließt, sollten mittelfristig im Hinblick auf die Sicherung der Versorgungsstruktur im Siedlungsbereich Metzkausen alternative Standorte geprüft werden, die für die Entwicklung eines „neuen“ Nahversorgungszentrums in Frage kommen könnten. Der Kaiser’s-Markt an der Berliner Straße müsse möglicherweise erweitert werden. Eine angrenzende Grünfläche könnte als Parkplatz dienen.
Im Hinblick auf die Entwicklungsfähigkeit des Nahversorgungszentrums Karpendeller Weg sollten sich die Bemühungen vorrangig auf die langfristige Sicherung des bestehenden Rewe Lebensmittelmarktes als bedeutenden Nahversorger im Nahbereich konzentrieren. Potenzial gebe auch noch an der Blumenstraße.