Mettmann: Verkehrsberuhigt - Aktion „Gib mir 7“ ist gestartet
In der Straße „Am Hang“ wurde das Tempo gemessen.
Mettmann. Dass er zu schnell war, wusste Alexander. Der 16-Jährige fuhr mit seinem Motorroller die Straße "Am Hang" herunter und geriet dort prompt in die Verkehrskontrolle.
Verkehrssicherheitsberater Guido Müller beließ es bei einer Ermahnung und dem Hinweis, dass im verkehrsberuhigten Bereich nur Schrittgeschwindigkeit mit höchstens 7 Stundenkilometern erlaubt ist.
"Die meisten fahren schneller", weiß der Kreispolizeibeamte vom Kommissariat Vorbeugung. Das wissen auch die Anwohner in Mettmann-West und Nicola Hengst-Gohlke von den Spielplatzpaten. Sie hatte die Aktion "Gib mir 7" gemeinsam mit der Kreispolizeibehörde und dem Jugendamt auf den Weg gebracht.
Die Mutter eines dreijährigen Sohnes kennt die Schwierigkeiten von Müttern und Kindern in verkehrsberuhigten Zonen. "Man sieht die Kinder als Autofahrer einfach nicht, wenn sie noch klein sind. Und da es keine Bürgersteige gibt, spielen sie auch mitten auf der Straße."
Das dürfen Kinder in diesen Bereichen auch, die irrtümlich als Spielstraßen bezeichnet werden. "Den Begriff Spielstraße gibt es nicht mehr. Aber in der verkehrsberuhigten Zone sind alle gleichberechtigt. Die Autofahrer müssen besonders langsam fahren, aber Fußgänger müssen auch Platz machen", klärt Guido Müller auf.
Er hatte jedenfalls reichlich zu tun bei seinen Verkehrskontrollen. Fünf Autofahrer mit Geschwindigkeitsüberschreitungen in 20 Minuten: -Das ist eine beunruhigende Bilanz. Vor allem auch für Eltern, die sich deshalb nicht mehr wagen, ihre Kinder allein vor die Tür zu lassen.
"Wenn man die Autofahrer anspricht, handelt man sich viel Ärger ein. Das geht bis zum Stinkefinger und unflätigen Sprüchen", weiß Yvonne Prinz. Sie wohnt selbst "Am Hang" und lässt ihre beiden neun und sechs Jahre alten Söhne nur selten allein zum Spielen raus.
15 Euro auf dem Bußgeldbescheid: Das kostet die Geschwindigkeitsüberschreitung, wenn sie vom Polizeibeamten nach Augenmaß beurteilt wird.
Kommt der Laser zum Einsatz, kann es je nach Tempo teurer werden. Abgesehen von den Unfällen, die man als unaufmerksamer Autofahrer verursachen kann. Deshalb wird die Straßenspielaktion "Gib mir 7" in den kommenden Wochen fortgesetzt. Zum Abschluss soll in der Poststraße ein Tempomessgerät installiert werden.