Mettmann würdigt Franz Liszt

Den Auftakt des Festivals macht ein Orgelkonzert.

Mettmann. Karl-Heinz Kensche ist ein Wiederholungstäter. Als sich vor 25 Jahren der 100. Todestag Franz Liszts jährte, organisierte der Leiter der Musikschule bereits ein umfassendes Festival. In diesem Jahr steht der 200. Geburtstag des Komponisten an. „Als erklärter Liszt-Fan liegt es mir am Herzen, ihn entsprechend zu präsentieren.“ Der Titel der musikalischen Reihe über das Leben und Wirken des Künstler lautet „Liszt in Mettmann“.

Den Auftakt am 27. März macht Stefan Lux mit „Weinen, Klagen, Sorgen, Zargen“, einem der drei großen Orgelwerke in der evangelischen Kirche Freiheitstraße. Ausgesucht hat er es, „weil es Spaß macht“ und selten aufgeführt wird. „Ich habe eine große Zuneigung zu Liszt“, erklärt der Mettmanner. Sein Ur-Ur-Ur-Großvater Georg Heinrich Lux war übrigens Kantor in Thüringen — und mit Franz Liszt persönlich befreundet.

Das „Faszinosum Liszt“ drückt sich für Vladimir Ciesielski durch „seine Vielseitigkeit“ aus. Für seinen Klavierabend, das Abschlusskonzert am 9. Dezember, hat er das Werk „Hexameron“ gewählt. Für ein Wohltätigkeitskonzert im Hause der Prinzessin Belgiojoso verfasste Liszt 1837 mit Sigismund Thalberg, Johann Peter Pixis, Henri Herz, Carl Czerny und Frédéric Chopin das „Hexameron“, „ein phantastisches Werk, in das jeder seine besten Eigenschaften einbrachte“, sagt Vladimir Ciesielski.

Zwischen dem Orgelkonzert im März und dem Klavierabend im Dezember liegen sieben weitere Veranstaltungen. Karl-Heinz Kensche selbst möchte bei seinem Gastspiel im Mai in der Gesellschaft Verein zu Mettmann „den ganzen Komponisten mit vielen biografischen Details“ vorstellen.

Liszt gilt bis heute als Frauenschwarm. Dass er ein sozial gerechter Musiker war, der Wagner entdeckte und förderte, werde laut Kensche oft vergessen. „Man denkt, man kennt alles und entdeckt dann Neues“, findet nicht nur Stefan Lux, sondern auch Kollegin Maria Brennemann.

Die Phantasie und Fuge über „Ad nos“ stellt Brennemann in den Mittelpunkt ihres Orgelvortrags im November, den Rest des Abends widmet sie „weiteren Geburtstagskindern“. „Idealismus und Eifer“ nennt Organisator Karl-Heinz Kensche als Triebfeder für das Liszt-Festival. „Aber ich habe das nicht alleine aus dem Hut gezaubert.“ Die Musiker hatten eigene Ideen und mit Lydia König, die den Liederabend im Oktober in der Stadthalle betreut, gab es weitere Hilfe.

Mehr Informationen zu den Konzerten und Karten unter www.mettmann.de