Mettmanner Blueswoche: ursprünglich und hautnah
Ab dem 17. März ziehen Musiker bei der 23. Mettmanner Blueswoche durch die Kneipen.
Mettmann. Ursprünglich, unverfälscht und hautnah — das ist die Mettmanner Blueswoche. Vom 17. bis zum 23. März veranstaltet Wolfgang Pieker die Konzertreihe zum 23. Mal. Nur der Blotschenmarkt und das Heimatfest sind die zwei Kulturveranstaltungen in Mettmann, die noch älter sind. Dass es die musikalische Kneipentour immer noch gibt, findet selbst Pieker erstaunlich. „Das is’ schon n’en Hammer“, sagt er und hofft natürlich, dass es in zwei Jahren auch noch eine 25. Auflage geben wird. „Danach gucken wir mal von Jahr zu Jahr, wie es weitergeht.“
Einer bewährten Tradition folgend hat Pieker eine interessante Mischung aus bekannten und neuen Musikern zusammengetrommelt. Darunter befinden sich echte Puristen des Blues, aber auch Singer/Songwriter, die sich zwar im Blues verwurzelt sehen, aber durchaus auch Folk- und Countryelement in ihren Stücken verarbeiten.0
Zu letzteren gehören der Kanadier Ray Bonneville und der US-Amerikaner David Munyon. Beide feiern in der Blueswoche ihre Premiere in Mettmann. Ray Bonneville bezeichnet Pieker als intellektuellen Cowboy, der zu den Klängen seiner alten Gibson-Gitarre mit schwarzen Stiefeln auf ein elektrisch verstärktes Trittbrett stampft und schöne Texte in seine Lieder verpackt. „Und dazwischen bläst eine beseelte Mundharmonika“, sagt Pieker.
Als Virtuose mit besonderer Aura wird David Munyon angekündigt. Pieker: „Er ist eine unglaublich charismatische Persönlichkeit.“ Während seiner Konzerte sitzt er mit seiner Akustigitarre auf einem Stuhl, vor sich einen Notenständer, darauf ein Songbook mit mehr als 400 Liedern.
The Tremors mit den US-Amerikanern Cory McDaniel, und Dale Bohren sowie das Dou Dave Peabody & Colin Earl waren bereits häufiger zu Gast in Mettmann. „Von Peabody und Earl erhofft ich mir ein tolles Konzert in der Feuerwehrhalle“, sagt Pieker, nachdem dort zuletzt mit der Band „The Slum“ das Feuer nicht so richtig auf die Besucher übersprang.
An das traditionelle Blues-Do Rag Mama Rag werden sich nur Insider der Mettmanner Blueswoche erinnern. Ashley Dow war bei der 1. Blueswoche mit den Boze Brothern 1990 dabei. Seit gut 20 Jahren ist er mit seiner Frau Deborah als Rag Mama Rag und dem Blues unterwegs. Mit der Down Home Blues Band kommt eine der ältesten, besten deutschen Bluesbands, die schon auf vielen Konzerten in Mettmann begeistert haben.
Während die Planung seit Wochen steht, musste sich Pieker nach einer neuen Auszeichnung umsehen. Der „Bruno“, der seit vielen Jahren vom Publikum immer an den besten Interpreten der Blueswoche vergeben wurde, gibt es nicht mehr. „Die Figur wird nicht mehr produziert.“ Jetzt sucht Pieker händeringend nach einem Ersatz für Mettmanner Blues-Grammy.