Nach den Regenfällen: Vereine kritisieren Sperrung der Ascheplätze

Weil die Ascheplätze laut Stadt völlig aufgeweicht waren, durfte dort nicht trainiert werden.

Mettmann. Mettmanns Fußballer sind sauer auf die Stadt. Nach starken Regenfällen in der vergangenen Woche hat die Verwaltung die Ascheplätze an der Gruitener Straße sowie an der Spessartstraße in Metzkausen gesperrt. Erst am vergangenen Mittwoch wurden die Plätze für den Trainingsbetrieb wieder freigegeben. „Nur bei uns werden Plätze gesperrt, woanders lachen die Vereine schon darüber“, sagt Ali Kuran, Geschäftsführer von Atatürk Mettmann.

Aus Sicht der Stadt war die Sperre notwendig, weil die Ascheplätze nach den vergangenen Trainingseinheiten „umgegraben“ waren, erläuterte Fachbereichsleiter Kurt Werner Geschorec im Bauausschuss. „Am Mittwoch vergangener Woche hatte es den ganzen Tag über geregnet. Dass die Verein trotzdem auf den völlig aufgeweichten Plätzen trainieren ließen, war ein Fehler“, sagte Geschorec. Deshalb hätten es sich die Verein selbst zuzuschreiben, dass die Stadt die Plätze sperren musste.

Nach Meinung der Fußballer des SCB Neandertal hat es jahrelang keine Probleme mit dem Platz gegeben. „So lange, bis der Platz eine neue Decke bekommen hat“, sagt Harald Salzmann, Geschäftsführer der Neandertaler. Zwar habe die Firma, die den Belag ausgetauscht habe, den Platz mehrmals nachgebessert, „aber so wie vorher war der Platz dann nicht mehr“, sagt Salzmann.

Auch die Bemühungen der Stadt, den Platz am Sendeturm in Metzkausen zu sanieren, haben laut Ali Kuran den Platz nicht wesentlich verbessert. „Wenn zwei Regentropfen fallen, ist der Platz matschig“, sagt Kuran. Das Wasser laufe vom Platz gar nicht richtig ab. Die Platzsperre habe auf die Erfolge der Mannschaften von Atatürk keine Auswirkungen gehabt. „Aber was, wenn wir um den Auf- oder Abstieg hätten spielen müssen?“, sagt Kuran. Er ist nur froh, dass Atatürk ab Juli auf Kunstrasen trainiert und ab August auch die Meisterschaftsspiele auf den Plätzen des neuen Sportzentrums Auf dem Pfennig bestreiten könne.

Dass sich die Stadt mit den Vereinen an einen Tisch setzen möchte, um zu überlegen, wie es gemeinsam zu schaffen ist, die Plätze in einen guten Zustand herzurichten, findet Salzmann richtig. Seit 2011 hat die Stadt mit Atatürk, dem SCB Neandertal sowie den Mettmanner Kickers eine Pflegevereinbarung getroffen, dass neben dem Baubetriebshof auch die Vereine den Platz nach jedem Training und Spieltag entsprechend pflegen. Dafür erhalten sie von der Stadt Vergünstigungen etwa bei der Sportstättengebühr.

„Wir wollen den Vereinen keine Schuld zuweisen. Wir wissen aber auch nicht, inwieweit die Plätze auch wirklich regelmäßig abgezogen, gewalzt und im Sommer gewässert werden“, sagt Geschorec.

Die Stadt hatte den Sportplatz an der Gruitener Straße im Jahre 2010 mit 40 000 Euro aus Mitteln des Konjunkturpakets saniert. Ein Jahr zuvor hatte die Stadt den Platz in Metzkausen im Rahmen ihrer Möglichkeiten saniert.