Kultur-Kundschaft optimale Angebote machen Geheimer Ort fürs erste Rendezvous

Mettmann · Laut Befragung soll Museum Spaß und Wissenswertes bieten. Manche daten hier.

Rick Springer entwickelte nicht nur Apps wie die „Eiszeit-Welten“, sondern weiß, was Besucher des Neanderthal Museums wirklich wollen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Als Museumsmitarbeiter Rick Springer zuletzt die App „Eiszeit-Welten“ entwickelte, hatte der 31-Jährige natürlich grundsätzlich eigene Vorstellungen, um was es gehen sollte. Damit aber die App bei der Zielgruppe einen Volltreffer landet, befragte er sie auch. „Was wollen die Leute, was ist ihnen wichtig?“ ist empirische Sozialforschung. Und die hat der gebürtige Dinslakener, der in Bonn sein Studium der Archäologie absolvierte und seit 2020 am Neanderthal Museum arbeitet, nicht bloß bei Apps und Gadgets angewendet. Das Prinzip nutzte er bei der Fragestellung, warum Gäste ins Neandertal kommen.

„Es ist spannend zu erfahren, was die Motivation der Menschen ist“, sagt er. Nach seinen Erkenntnissen gibt es verschiedene Typen, ein Löwenanteil von 35 Prozent behauptet, etwas lernen zu wollen. Neun Prozent der Museumsgäste achten auf ein inklusives Angebot als besonderen Anspruch, 14 Prozent zieht es in die Natur mit dem Glanzlicht Eiszeitliches Wildtiergehege, 18 Prozent wollen nach Rick Springers Ergebnissen Spaß und Unterhaltung und „fünf Prozent der Befragten sagten, sie kommen ins Neandertal, um Leute zu treffen.“ Manche ergänzten: „Ich hatte ein Date – im Museum.“

Homepage wurde
ebenfalls analysiert

Die Untersuchung machte Springer nicht aus Spaß, sondern damit das Museum weiterhin passgenaue Angebote machen kann. Denn die Mitarbeiter wissen einerseits um die Strahlkraft der hier stattfindenden Aktionen. „Wir bleiben neugierig und aufgeschlossen, um neue Trends zu adaptieren“ ist eines der Leitmotive im Tun.

Also analysierte Rick Springer digitale Kennzahlen – beim Besuch der Homepage hinterlässt ja jeder Gast seine Spuren. Letztlich damit, was konkret er auf der Homepage angeklickt, also gesucht hat: Sonderausstellungen, steinzeitlicher Spielplatz, Angebote für Schulen, Spaziergänge oder auch das Angebot des Wildtiergeheges geben absolute Zahlen. Eingebettet in ein EU-weites Forschungsprojekt namens „doors“ wurden aber auch mündliche Befragungen durchgeführt.

Von Ende 2022 bis Juni 2023 dauerte die Befragung, „was holt unsere Besucher ab?“, war die grundsätzliche Frage. Dass gerne gelernt wird, also das Museum als klassischer Bildungsort wahrgenommen wird, trifft auf viele zu. „Für viele aber ist die Idee des Tapetenwechsels wichtig, viele wollen entspannt durch die Ausstellung“ – so wie etwa Freitagnachmittag, wenn keine Schulklassen da sind. Andere checken, wie Anreise und Preise sind, Infos, die entsprechend prominent auf der Homepage platziert werden.

Fazit: Um weiter magnetisch anzuziehen, wird kontinuierlich daran gearbeitet, optimale Angebote zu machen.

(von)