Neuer Verein gründet sich zum Verbraucherschutz

Die „Arbeitsgemeinschaft der Verbraucher im Kreis Mettmann“ will über Abzocke und Schummeleien aufklären.

Neuer Verein gründet sich zum Verbraucherschutz
Foto: Olaf Staschik

Hilden. Es ist ja nicht so, als hätten nicht auch Fachleute manchmal Probleme. „Ich habe mir im Februar ein neues Handy besorgt“, erzählt Erwin Knebel. Doch bis er so weit war, einen Vertrag abzuschließen, „musste ich mich erst einmal über 50 Tarife informieren“. Ein großer Aufwand, den längst nicht alle Verbraucher zu leisten imstande sind: „Die Angebote sind so kompliziert und unübersichtlich geworden, viele Menschen können die Informationen gar nicht verwerten.“ Daher hat der ehemalige Geschäftsführer der Awo Niederrhein und Vorsitzende des Verwaltungsrats der Verbraucherzentrale NRW jetzt gemeinsam mit sieben weiteren Mitstreitern einen Verein gegründet: die „Arbeitsgemeinschaft der Verbraucher im Kreis Mettmann“ mit Sitz in Hilden.

Der Öffentlichkeit stellt sich der Verein am Mittwoch, 23. September, mit einem Vortrag vor: Nora Dittrich, Ernährungswissenschaftlerin der Verbraucherzentrale NRW, spricht über Lebensmittel-Lügen und die Tricks der Lebensmittelbranche. Los geht’s um 18.30 Uhr im Vereinsheim des Kleingartenvereins Hilden, Lehmkuhler Weg 72. Der Eintritt ist frei. Bei dieser Gelegenheit können sich auch weitere Mitglieder anmelden.

Doch das Thema Ernährung und Gesundheit ist nur eines von vielen, für die der Verein steht: Seien es nun Mobilfunkverträge, Gewinnspiele, Stromkosten oder der Umgang mit Handwerkern — zu diesen und vielen weiteren Themen will der gemeinnützige Verein informieren. Den Verbraucherberatungen macht er damit keine Konkurrenz, im Gegenteil: Der neue Verein ist Mitglied der Verbraucherzentrale NRW und arbeitet eng mit ihr zusammen. Er will ihre stationäre Beratungsleistung mit aufsuchenden Angeboten ergänzen. Denn die Wege sind mitunter weit. Zwei Beratungsstellen gibt es im Kreis Mettmann; die eine sitzt in Langenfeld, die andere in Velbert. Hier will der Verein einhaken und so genannte Coaches beispielsweise in Nachbarschafts- oder Seniorenzentren schicken, um über Vorträge oder eine direkte Ansprache aufzuklären, noch bevor ein Problem entsteht.

Auch die Verbraucherzentrale sieht darin eine „wichtige Ergänzung“ ihrer eigenen Arbeit, sagt Pressereferentin Gerlinde Waschke.

Und sie erinnert daran, dass die Verbraucherzentrale ihre Wurzeln in ebensolchen Zusammenschlüssen hat, die in den 1950er Jahren kritisch hinterfragt haben — von Hausfrauen- über Mietervereinen bis hin zu Gewerkschaften.